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TERRARIUMKULTUR VON CARNIVOREN


Vorwort :

Es ist nicht jedermanns Geschmack, seine Pflanzen in Plastiktöpfen auf dem Fensterbrett stehen zu haben und in manchen Fällen ist dies auch garnicht möglich, da die Pflanzen besondere Ansprüche an Luftfeuchtigkeit oder Temperatur stellen. Nur die wenigsten werden ein ganzjährig beheiztes Gewächshaus ihr eigen nennen und möglicherweise will auch der eine oder andere fleischfressende Pflanzen als Dekoration im Zimmer stehen haben, wo man sie ständig anschauen kann.

Gründe, seine Carnivoren in ein Terrarium zu stellen gibt es also viele, dennoch sollte man sich vorher genau informieren, was eigentlich sinnvoll und möglich ist, bevor man sich an die Arbeit macht.


Grundsätzliches :

Es gibt einige Arten, welche für Terrarien grundsätzlich ungeeignet sind. Dazu zählen Drosophyllum und Roridula, da beide bewegte Luft brauchen und in einem Terrarium in der Regel sehr schnell verschimmeln würden. Auch brauchen diese beiden Arten extrem viel Licht. Ebenso ist es im Terrarium fast unmöglich, die Wurzeln von Darlingtonia kühl genug zu bekommen.
Des weiteren werden einige Arten schnell zu groß, wie z.B. die hochwachsenden Sarracenia Arten S. flava und S. leucophylla, welche recht schnell Größen von 1m erreichen können. Manche Nepenthes wie z.B. N. bicalcarata oder N. longifolia oder auch Drosera regia bilden unter ihnen zusagenden Bedingungen sehr große Blätter, die dann ebenfalls recht bald keinen Platz mehr haben.

Zuerst einmal muß man sich klarwerden, welche Art der Bepflanzung man wählt...

Das "klassische" bepflanzte Terrarium:
Da gibt es einmal das mit Substrat aufgefüllte "klassische" Terrarium, in welchem dann alle Arten direkt hineingepflanzt werden. Man kann so zwar schöne Landschaften formen, allerdings ist man bei der Pflanzenauswahl auf relativ wenige Arten beschränkt.
Nicht hineinpflanzen sollte man Arten, welche sich sehr schnell ausbreiten und somit bald alle anderen Arten verdrängen. Bei den sehr leicht samenbildenden Sonnentauarten wie Dr. capensis oder Dr. spatulata kann man das Schlimmste verhindern, wenn man die Blüten immer abschneidet. Schlimmer sind da schon einige Utricularien, welche sich unterirdisch ausbreiten. Utriculara livida oder U. subulata sind zwar sehr klein und können anderen Pflanzen nicht "gefährlich" werden, dennoch wird man sie nie wieder los, wenn man sie einmal ins Terrarium gesetzt hat.

Weiterhin muß man bedenken, daß man nur Arten verwendet, die die gleichen Ansprüche an Substratzusammensetzung und Bodenfeuchtigkeit haben. Man kann zwar die Bodenfeuchtigkeit durch unterschiedliche Substratmächtigkeiten etwas variieren, allerdings sind auf alle Fälle die Pflanzen ungeeignet, die eine trockene Ruhezeit benötigen. Dazu gehören manche mexikanische Pinguicula, Drosera cistiflora oder alle australischen Zwiebeldrosera. Auch anspruchsvollere Nepenthes und Pinguicula, epiphytische Utricularien sowie Byblis wollen meist ein spezielles Substrat ohne Staunässe.

Weiterhin sollte man sich überlegen, in welchem Klima man die Pflanzen denn kultivieren möchte. In der Regel sind das im Haus ganzjährig rund 20°C mit nur geringer Nachtabsenkung. Im Sonnenschein erwärmt sich das Terrarium mehr oder weniger stark. Die Luftfeuchtigkeit ist meist relativ hoch, die Lichtintensität abhängig vom Standort aber meist eher niedrig. Wer sein Terrarium also im Winter nicht an einen kalten Platz stellen kann muß auch auf Arten mit Winterruhepause verzichten. In ganzjährig warmen Terrarien wird man also mit Dionaea, Sarracenien und temperierten Drosera nur kurzfristigen Erfolg haben. Diese Arten werden im warmen und dunklen Winter schlichtweg verschimmeln.

Die Möglichkeiten hängen außerdem noch vom Standort ab und der Abdeckung, denn an einem sonnigen Fenster erwärmt sich ein weitgehend abgedecktes Terrarium schnell auf über 40°C, was nur wenige Arten auf Dauer aushalten. An weniger sonnigen Plätzen ist es aber für andere Arten wiederrum zu dunkel, so daß man entweder Kompromisse eingehen muß, oder künstlich beleuchtet. Deckt man das Terrarium nicht ab, hält sich die Erwärmung zwar in Grenzen, dafür liegt die Luftfeuchtigkeit allerdings dann oft "nur" bei 50-60%, was z.B. für viele Nepenthes zuwenig ist.

Welche Arten bleiben denn dann überhaupt noch übrig, mag sich nun der eine oder andere verzweifelt fragen.

Da wären erstmal einige Sonnentauarten zu nennen, insbesondere die Queenslandarten Dr. prolifera und Dr. adelae. Diese kommen auch mit weniger Licht noch gut aus, wollen es ganzjährig zimmerwarm und möglichst luftfeucht. Beide Arten vermehren sich durch Ausläufer und bilden so recht bald ansehnliche Horste. Drosera schizandra kommt sogar mit noch weniger Licht aus, ist aber schimmelanfällig, etwas heikel in der Kultur und auch schwieriger zu bekommen. Weiterhin eignen sich noch einige subtropische Sonnentauarten, die auch ohne Winterruhe auskommen, wie z.B. Dr. capensis und die rosettenbildenen Dr. aliciae, humboldtii, venusta, usw... Man sollte allerdings die Blüten abschneiden, will man nicht bald hunderte von Pflanzen haben. Diese Sonnentauarten brauchen allerdings etwas direktes Sonnenlicht, um gesund zu wachsen. Auch die Zwerdrosera sind gut geeignet, man sollte evtl. aufpassen, daß sie nicht durcheinader wachsen können. Die Zwergsonnentau idealerweise an einem erhöhten Ort pflanzen, da viele von ihnen ständige Staunässe nicht leiden können.
Von den Pinguicula empfehlen sich alle einfachen, subtropischen Arten, wie z.B. P. moranensis oder P. x Sethos. Diese Pflanzen sind nicht sehr wählerisch, was das Substrat betrifft und wachsen auch noch an relativ dunklen Stellen.
Cephalotus gehört zu den Arten, die sich relativ gut für die Terrariumkultur eignen, er bevorzugt aber etwas direktes Sonnenlicht und man sollte ihn andererseits vor zu hohen Temperaturen schützen. Kurzzeitig übersteht er allerdings schon mehr als 30°C. Bei abnehmender Lichtdauer im Winter stellt er meist das Wachstum ein, seinen Krüge bleiben aber dennoch den ganzen Winter über an der Pflanze. Gibt man im Winter Zusatzlicht, so bildet Cephalotus angeblich das ganze Jahr über Krüge. Die Art bleibt recht klein und wächst langsam, also eigentlich ideal in dieser Hinsicht.
Bei etwas höherer Luftfeuchtigkeit über 60% wachsen auch noch einige anspruchslose Nepenthes, allen voran einige Hybriden. Diesen gedeihen zur Not auch in den meist dichten und recht feuchten Torfböden. Auch sie benötigen nicht allzuviel Sonne, können aber unter Umständen im Winter bei zuwenig Licht das Wachsen einstellen. In diesem Fall empfiehlt sich zusätzliche Beleuchtung oder aber man nimmt den Wachstumsstop in Kauf.
Auch unter den Gattungen Utricularia sowie Genlisea gibt es einige Vertreter, die sehr gut im Terrarium gedeihen können, allerdings unter Umständen sehr schnell ineinander verwachsen können
Zu den anspruchsvollen Arten gehören die Heliamphora. Wer Ihnen keine Nachtabsenkung der Temperatur um wenigstens 5°C bieten kann sollte es besser garnicht erst probieren. Weiterhin wollen sie es sehr hell und nur bei zumindest gelegentlichem direkten Sonnenlicht bilden sich komplett ausgeformte Krüge. Dummerweise wollen sie zwar einerseits eine hohe Luffeuchtigkeit und somit eine teilweise Abdeckung des Terrariums, vertragen andererseits aber keine allzuhohen Temperaturen. Etwas unempfindlicher sind die Hybriden und H. heterodoxa. Kunstlicht ist zumindest im Winter empfehlenswert. Als carnivore Begleitpflanzen eignen sich Drosera roraimae oder Utricularia humboldtii, welche beide ebenfalls auf den Tepuis wachsen.

Das mit Töpfen bepflanzte Terrarium:
Wer zwar seine Pflanzen in Landschaftsform einpflanzen möchte, aber dennoch einige Nachteile des klassischen Terrariums vermeiden möchte, kann die Pflanzen in Töpfen belassen und diese in eine "Scheinlandschaft" einsetzen. Richtig gemacht ist es äußerlich von einem Terrarium der oberen Art kaum zu unterscheiden, hat aber entscheidende Vorteile.
Da die Pflanzen in Töpfen stehen, kann man sie in individuelle Substratmischungen pflanzen. Auch die Vermehrung über unterirische Ausläufer bekommt man so in den Griff, man kann eine von Schädlingen befallene Pflanze recht leicht herausnehmen und sie von den gesunden fernhalten, ohne gleich das komplette Wurzelwerk zu stören. Wer sich die Mühe machen möchte kann sogar Pflanzen austauschen, um so z.B. Pflanzen mit Winterruhe im Herbst aus dem Terrarium zu nehmen und sie ggf. durch andere Pflanzen zu ersetzen.

Zusätzlich zu den oben genannten Arten kann man noch die Drosera des Petiolaris-Komplexes und einige mexikanische Pinguicula kultivieren, sowie bei entsprechenden Klimabedingungen Byblis liniflora. Man sollte allerdings bedenken, daß es diese Art sehr hell und luftfeucht haben möchte und im Winter bei zuwenig Licht meistens eingeht. Sie wird daher oft nur als einjährige Pflanze gehalten und im Frühjahr immer wieder über Samen nachgezüchtet. Auch den Nepenthes und Utricularien sagt es zu, wenn man ihnen ein lockeres und luftiges Substart mischt. Sind sie in Töpfe gepflanzt, braucht man auch keine Angst mehr zu haben, daß sich die Utricularia zu stark verbreiten. (nun ja, gelegentlich machen sie es trotzdem !)

Das "Plastiktopf-Terrarium":
Die häßlichste aber meiner Meinung nach praktischste Form eines Terrariums ist die, die Pflanzen einfach in Töpfen hineinzustellen. Man kann dann jede Art individuell gießen und ihr das bevorzugte Substrat mischen. Kranke Pflanzen kann man schnell und problemlos entfernen und auch dann einzeln behandeln. Ebenso ist es jederzeit möglich, Pfanzen auszutauschen. So kann man dann im Herbst die Pflanzen mit Winterruhe herausnehmen und z.B. durch im Winter wachsenen Zwiebeldrosera ersetzen. Man muß nur darauf achten, daß die Pflanzen in einem Terrarium solange sie zusammenstehen, ähnliche Ansprüche an Luftfeuchtigkeit, Temperatur und Licht haben sollten. Eine tropische Tieflandnepenthes wird im intensiven Sonnenlicht verbrennen, die z.B. eine Sarracenia zum Wachsen braucht.

Bis auf die ganz am Anfang genannten generell ungeeigneten Arten kann man nahezu alles in so einem Terrarium kultivieren, man kann nur nicht alle Arten kombinieren. Wenn man sie im winter herausnimmt, eignen sich in einem sonnigen Terrarium auch die "gewöhnlichen" Fleischfresser wie Dionaea und die niedrig wachsenden Sarracenien, wie S. purpurea, S. psittacina oder S. rubra. Einen guten Ersatz liefern dann die winterwachsenden Knollendrosera oder auch solche aus Südafrika wie Dr. cistiflora und Dr. pauciflora. Zusätzliches Kunstlicht ist dann allerdings im Winter sehr zu empfehlen. Außerdem sind diese Sonnentauarten nicht ganz leicht zu bekommen.

Bei der Wahl der Töpfe empfehlen sich unbedingt solche aus Kunststoff, da die Wände der Tontöpfe in der feuchten und unbewegten Luft sehr schnell von Moosen und Schimmelpilzen besiedelt werden. Quadratische Töpfe füllen den im Regelfall sehr knappen Platz im Terrarium besser aus und sind meiner Meinung nach auch schöner anzusehen.


Aufbau und Bepflanzung eines Terrariums :

Ich verweise hier auf den informativen Artikel von Michael Reusch zur Terrarienkultur von Carnivoren




Mein tropisches Hochlandterrarium :


1. Der ursprüngliche Aufbau (Frühjahr 2001):

Damals hatten mich hauptsächlich tropische Hochlandnepenthes und Heliamphora fasziniert. Nun hatte ich davor schon seit einigen Jahren ein paar simple Nepenthes Arten und Hybriden in einem aus Holz und Folie gebastelten Kasten stehen. Die Pflanzen hatten allerdings bei mir im Winter mangels Licht und Wärme meist das Wachsen eingestellt. Dies war nicht sonderlich zufriedenstellend und wäre für die gewünschten komplizierteren Arten der sichere Untergang gewesen.
Daher mußte ein neues Terrarium her, in welchem ich die nötigen Klimabedingungen vor allem auch im Winter erreichen konnte und das groß genug war, zumindest ein paar verschiedene Arten aufnehmen zu können.

Zuerst mußte ich mir Gedanken über den Standort machen. Ich wollte zumindest einen Teil natürliches Sonnenlicht nutzen, da es das mit Abstand "beste" und hellste Licht ist und noch dazu nichts kostet. Also irgendwo in der Nähe eines Fensters. Da es nachts möglichst kühl sein sollte und ich die Temperatur nicht stark absenken kann, kam nur ein Standort im Keller in Frage. In meinem Zimmer mit Südfenster war nicht mehr genug Platz, außerdem befürchtete ich Überhitzung im Sommer, daher blieb nur ein meist ungeheiztes Kellerzimmer mit Ostfenster. Unser Keller ist so hoch gelegen, daß die Fenster ebenerdig sind und somit direktes Sonnenlicht ungehindert hineinscheinen kann. Leider war ein Platz direkt hinter der Glasscheibe nicht möglich, so daß das Terrarium rund 50cm entfernt vom Fenster aufgestellt wurde. Direktes Sonnenlicht erreichte das Terrarium (zumindest im Sommer) bis ca. 10.00 Uhr, ab dann war nur noch diffuses Licht vorhanden. Die Temperaturen im Zimmer betragen selbst im Sommer tagsüber nicht über 25°C und sinken nachts meist auf 19-21°C. Im Winter liegen die Temperaturen um einiges niedriger, sinken nachts meist auf rund 15°c ab.

Der Stellplatz war also gefunden, nun ging es daran, sich die Konstruktion auszudenken. Ich hatte mich auf die Maße 120cm x 60cm x 65cm (Länge x Breite x Höhe) festgelegt, ohne besonderen Hintergedanken. Die Grundfläche betrug also 0,72m² und das Volumen (inkl. der 15cm hohen Bodenwanne) dann rund 0,58m³ oder 580 Liter.
So ein Ding aus Glas zu bauen erschien mir einerseits teuer, andererseits auch noch verflucht schwer. Ich hatte mich deshalb für Plexiglas entschieden, wobei sicherlich ausschlaggebend war, daß ich zu jener Zeit gerade umsonst an solches Material mit den dazu passenden Aluminiumprofilen herankommen konnte. Mein Vater hat mir dann in mehrtägiger Arbeit den Kasten auf die benötigte Größe zusammengeschnitten und mir zwei aufklappbare Fronttüren eingebaut (Danke !). Trotz der stabilen Aluminiumprofile und der 3mm starken Plexiglasscheiben hielt sich das Gewicht des "Glasteils" in Grenzen. Man kann es auch alleine noch gut tragen, einzig durch die Größe wird es schon etwas unhandlich. Die Konstruktion hat kleine Ritze bei den Türen, wobei mir diese wegen der Luftzirkulation sogar von Vorteil schienen.
Als Bodenwanne hatte ich mich dann für die billigste Lösung entschieden, die mir eingefallen war. Ich habe sie aus Holzbrettern zusammengeschraubt, schwarz gestrichen und innen mit 0,5mm dicker Teichfolie bis zum Rand hin ausgekleidet. (Die Kosten lagen wohl um die 50DM). Diese Wanne habe ich 15cm hoch gebaut, da ich ursprünglich vorhatte, mir ein Terrarium mit Landschaft zu bauen (mit den Pflanzen in Töpfen). Ich wollte Bodenwanne und Glasteil nicht fest miteinader verbinden, um den oberen Teil zur Reinigung leicht abnehmen zu können. Damit mir das Ganze aber nicht beim ersten unvorsichtigen Stoß auseinanderfällt, habe ich Holzzapfen in der Bodenwanne befestigt, die genau in die Löcher am Eck des Plexiglaskastens greifen und so ein versehentliches Verrücken unmöglich machen. Hebt man den Kasten etwas an, kann man ihn allerdings problemlos entfernen.

Der nächste Punkt war die Beleuchtung, denn ohne Kunstlicht wäre es vor allem im Winter viel zu dunkel. Dazu war meine 70W NaHD-Lampe vorgesehen, denn diese Lampen sind sehr gut in der Lichtausbeute. Ich hatte sie also 10cm über dem Plexiglas angebracht, um dann festzustellen, daß sich dieses durch die starke Hitze total verformt. Höher hängen wollte ich die Lampe allerdings nicht und so blieb mir nur, das Plexiglas unterhalb der Lampe zu entfernen. Ich hatte anfangs befürchtet, daß zuviel Luftfeuchtigkeit und Wärme durch das relativ große Loch entweicht und daß die Lampe evtl. durch die Feuchtigkeit Schaden nimmt, doch zumindest letzteres ist nicht eingetreten. Ich denke, es ist sogar von Vorteil, wenn das teuer erzeugte Lampenlicht nicht nochmal durch eine zusätzliche Plexiglasschicht abgeschwächt wird. Dieses Loch sorgt weiterhin für einen Kamineffekt, so daß bei Erwärmung stets eine leichte Luftbewegung einsetzt, wobei warme Luft nach oben entweicht und frische kalte Luft durch diverse Löcher und Ritzen einströmt. Diese ständige leichte Luftzirkulation war mit Sicherheit auch einer der Gründe, warum ich nie Probleme mit Schimmelbefall auf den Pflanzen hatte.
Das Licht brennt im Sommer von 10.00 Uhr bis 21.00 Uhr, da es mir nicht sinnvoll erschien, bei Sonnenlicht auch noch zusätzlich Strom zu verbrauchen. Ich erhielt also insgesamt eine maximale Beleuchtungsdauer im Juni von rund 5.30-21.00 Uhr. Schrittweise hatte ich die Einstellung dann an die Verhältnisse im Winter angepaßt, wo ich dann von ca. 7.00-19.00 Uhr beleuchtet hatte. Im Winter scheint ja die Sonne eh sehr selten, und wenn dann ist sie nicht sonderlich intensiv, so daß das zusätzliche Kunstlicht nicht schaden konnte.

Nun mußte ich das Terrarium natürlich auch noch heizen, da die Temperaturen tagsüber sonst nicht hoch genug gewesen wären. Durch die Natriumdampflampe stiegen die Temperaturen im Terrarium nur um ca. 1-2°C, da der überwiegenden Teil der Wärme nach oben ins Zimmer abgestrahlt wurde. Zum Heizen installierte ich ein Heizkabel der Firma Conrad mit 6m Länge und einer Leistung von rund 75W (100DM teuer). Dieses habe ich schlangenförmig am Boden ausgelegt. Gesteuert wurde das Ganze über einen "Thermotimer" welcher im Sommer die Heizung zwischen 8.00Uhr und 20.00 Uhr bei Temperaturen unter 25°C einschaltete und nachts bei Temperaturen unter 14°C (was aber nie vorgekommen ist). Im Winter waren die Intervalle von 8.00 bis 18.00 bei 24°C und nachts bei 13°C eingestellt. Diese Methode funktionierte anfangs recht gut und da das Heizkabel in ca. 1cm hohen Wasser lag erreiche ich somit auch eine recht hohe Luftfeuchtigkeit, trotz der vielen "undichten" Stellen.

Trotz der zahlreichen Ritzen und Öffnungen mußte ich beim ersten richtig sonnigen Tag im Probebetrieb mit nur wenigen unempfindlichen Arten feststellen, daß die Temperatur im Terrarium die 30°C Marke doch recht schnell überschreiten kann. Dies ist allerdings für Hochlandnepenthes und Heliamphora leider zuviel. Auf das Sonnenlicht wollte ich allerdings auch nicht verzichten. Außerdem mußte ich feststellen, daß die Nachttemperatur im Terrarium auch immer etwas über der im Zimmer lag, da anscheined etwas Wärme "gespeichert" wurde. Und gerade in der Nacht wollte ich es so kühl wie möglich. Was also tun ? Ich beschloß einen Lüfter einzubauen. Diesen befestigte ich außerhalb des Terrariums, da ich sonst durch die hohe Luftfeuchtigkeit ein sehr schnelles Korrodieren befürchtete. Ich hattee also ein paar Löcher in eine Seitenwand gebohrt und außerhalb einen Lüfter befestigt. Es handelte sich dabei um einen hochwertigen (=leisen) 12V Computerlüfter der Firma Papst, welcher bei uns rumgelegen war. Ich habe das Ding bei verschiedenen Spannungen ausprobiert und da ich ja nur einen verstärkten Luftaustausch wollte und keinen richtigen Wind waren 3V ausreichend. Bei dieser Spannung war der Lüfter praktisch unhörbar, erzeugte aber dennoch noch einen merklichen Luftstrom. Gesteuert wurde der Lüfter über einen zum Kühlen modifizieren "Thermotimer", welcher zwischen 6.00 Uhr und 20.00 Uhr bei Temperaturen über 27°C einschaltete. Diese Art der Kühlung klappte prinzipiell hervorragend, da er nur kühle Zimmertemperatur ins durch die Sonne aufgeheizte Terrarium blasen mußte. Ich hattee so immer Temperaturen unter 28°C am Sensor.

Daß ich allerdings mit der kalten gleichzeitig auch trockene Luft ins Terrarium blies war natürlich nicht im Sinne des Erfinders und so mußte ich mir etwas einfallen lassen, die trockene Luft sehr schnell feucht zu bekommen. Dies könnte man mit großen wasservedunstenden Oberflächen erreichen, durch die der Wind strömt, wie z.B. nasse Tücher oder auch Sphagnum Moos, ich hatte allerdings einfach meinen Ultraschallzerstäuber in einer großen Wasserschüssel davorgestellt. Dieser schaltete sich gleichzeitig mit dem Lüfter ein und sorgte durch seinen feinen Sprühnebel für genügend Feuchte. Nun sind mir die großen Verdunstungskühler eingefallen und ich dachte mir, warum sollte dies mit meinem Lüfter nicht auch gehen. Trockene kalte Luft wird durch den Lüfter ins Terrarium geblasen, diese Luft nimmt dort Wasser vom Zerstäuber auf, verdunstet es und die dafür benötigte Energie sorgt dann im Endeffekt für feuchte und noch kältere Luft. Dies wäre doch ideal für die Nacht. Nun, meine ersten Versuche machte ich damit, daß ich den Lüfter so einstellte, daß er zwischen 21.00 und 5.00 das Terraium auf unter 17°C kühlen sollte und dies bei einer Raumtemperatur von rund 20°C. Ich mußte allerdings feststellen, daß die Kombination aus Lüfter und Zerstäuber nur in der Lage ist, die Temperatur nachts im Terrarium durch den Verdunstungseffekt um ca. 1,5°C unter die Zimmertemperatur zu kühlen. Dies bedeutete, daß die Temperatur zwischen 18 und 19°C lag und so Lüfter und Zerstäuber die ganze Nacht in Betrieb waren. Am nächsten Morgen war der Wasserstand in der Wanne soweit abgesunken, daß der Zerstäuber sich selbständig abgeschaltet hatte. Dafür waren alle Wände und Blätter triefend naß. Da ich nicht täglich Wasser nachfüllen wollte und konnte lies ich daraufhin den Zerstäuber+Lüfter nur noch mehrmals für einige Minuten laufen. In dieser Zeit lag die Temperatur dann immer rund 1-2°C unter der Zimmertemperatur.
Insgesamt hatte ich also ein Terrarium mit einer Beleuchtungsdauer von 15 1/2 Stunden bis 12 Stunden mit etwas direktem Sonnenlicht am frühen Morgen. Die Temperaturen lagen im Sommer bei 25-28°C tagsüber und 18-22(!)°C nachts und im Winter bei 22-25°C tagsüber und 14-18°C nachts. Die Luftfeuchtigkeit schwankte meist um die 85%, wobei auch mal Werte um 75% oder 95% erreicht wurden.

Die Pflanzen standen auf einem Gitter und wurden alle 1-2 Wochen von oben gegossen. Überschüssiges Wasser sammelte sich einige cm hoch am Boden, dort wo das Heizkabel lag. Die Heliamphora standen anfangs in Plastikwannen in ca. 1cm hohem Anstau und etwas erhöht in etwa 50cm Abstand direkt unter der Lampe, wo es besonders hell war.

Folgende Arten befanden sich 2001 im Terrarium :

Nepenthes alata, aristolochioides, inermis, khasiana, lowii, maxima, mirabilis, rajah, rafflesiana, truncata, veitchii und ein paar Hybriden
Heliamphora hispida, minor, heterodoxa, minor x heterodoxa und nutans
Utricularia longifolia, reniformis und humboldtii
Byblis liniflora
Drosera adelae, madagascariensis, petiolaris, neocaledonica und schizandra
Genlisea violacea

...und ein paar Tillandsien

Hochlandterrarium Mai 2001
Kabeldurchführung
Nepenthes Jungpflanzen

Links die Ansicht des Terrariums kurz nach dem Bau. Die Wanne mit dem Ultraschallzerstäuber nahm leider viel zuviel Platz ein, die Pflanzen standen anfangs auf umgedrehten Töpfen.
In der Detailansicht erkennt man den Holzzapfen, der die Holzwanne mit dem Gehäuse verbindet. Außerdem sieht man bei der Kabeldurchführung die Teichfolie, mit der die Wanne ausgekleidet ist.
Zu dieser Zeit hatte ich mir dann auch die ersten schwierig zu haltenden Hochlandnepenthes gekauft und im neuen Terrarium untergebracht.



2. Die ersten Probleme (2001-2003):

Leider lief dann nicht alles so gut wie ursprünglich gedacht.
Zuerst ergaben sich Probleme mit den Thermotimern, die mit schwächer werdender Batterie immer häufiger das Einschalten "vergaßen", ohne dass man das sofort gemerkt hätte. Was bei der Heizung noch weniger tragisch gewesen wäre entpuppte sich vor allem bei der Kühlung als großes Problem, denn bei Sonnenschein konnte sich so das Terrarium oftmals doch recht stark aufheizen. Glücklicherweise waren die meisten Pflanzen gegenüber kurzfristg höheren Temperaturen nicht so empfindlich wie ursprünglich gedacht.

Viel problematischer waren insbesondere für die Nepenthes die sehr hohen Nachttemperaturen, insbesondere während des Sommers. Teilweise sank die Temperatur trotz "Kühlung" nicht einmal unter 20°C ab, was leider viel zu viel war. Problematisch war unter anderem, dass man das Fenster nicht mehr richtig öffnen konnte, seit das Terrarium davor stand und so kaum kühle Nachtluft ins Zimmer konnte.

Im Winter sank dann zwar nachts die Temperatur auf halbwegs akzeptable 14-18°C ab, was aber (wie ich 2001 noch nicht wußte) für Ultrahochlandarten (z.B. Nepenthes rajah, N. villosa) immer noch viel zu warm ist. Dafür war es dann tagsüber nahezu unmöglich, die Temperatur auf die gewünschten 24°C zu erhöhen. Die Heizung lief ununterbrochen, was bei 70W und 12 Stunden täglich einem Stromverbrauch von fast 1 kWh zusätzlich zur Lampe bedeutete.

Dies lag einerseits an der nicht vorhandenen Isolierung, andererseits an den zahlreichen Löchern. Durch diese entwich zuviel warme und feuchte Luft aus dem Terrarium. Diese feuchte Luft führte zu hoher Luftfeuchtigkeit im Zimmer, die dann in der Nähe des Fensters am Glas und an den kalten Wänden kondensierte. Schimmel an diesen Stellen war leider die Folge.

Weiterhin begann das Wasser, welches sich über die Monate am Terrariumboden angesammelt hatte und schon mehrere Wochen nicht mehr verdunstet war, langsam aber sicher faulig zu werden und auch dementsprechend zu stinken.

Der Ultraschallzerstäuber stand ursprünglich direkt in der Wanne, wodurch er bei dem Wasserspiegel einen Spielraum von ca. 4cm zwischen zuwenig und zuviel Wasser hatte. Deshalb mußte alle paar Tage neues Wasser nachgefüllt werden, was natürlich nicht im Sinne des Erfinders war. Da ich weiterhin die Wanne aus Platzgründen unter dem Stellgitter plaziert hatte, befand sich der meiste Nebel dann unter und nicht über den Pflanzen. Aus diesen Gründen hatte ich den Zerstäuber dann 2002 in ein kleines Gefäß oberhalb der Gitter untergebracht und das Wasser über eine Pumpe aus der Wanne dort hinauf gepumpt. Somit stand das gesamte Wannenvolumen zur Verfügung und der Nebel entstand wieder direkt vor dem Lüfter.
In diesem Wasser bildeten sich allerdings ebenfalls mit der Zeit Algen, die die Schläuche zusetzten und schlichtweg häßlich aussahen. Genauso wie in der Terrariumwanne selbst hatte ich auch hier einen Auslauf vergessen, so daß ich im Sommer 2002 alle Pflanzen herausnehmen mußte und das ganze gründlich zu säubern hatte.

Im Herbst 2002 fiel dann das Heizkabel aus, da die Isolierung am Ende undicht geworden war und Feuchtigkeit ins Kabel dringen konnte und die Leitung "gerostet" war. Das Ganze konnte ich zwar in müheseeliger Fieselei wieder flicken, worauf ich das Kabel dann auf dem Gitter unterbrachte und nicht mehr im Wasser liegen ließ.

Schlußendlich ergaben sich dann natürlich noch Probleme mit viel zuwenig Platz (naja, das war klar), so daß viele Pflanzen und insbesondere die Nepenthes-Hybriden verkauft oder ausquartiert werden mußten. Weiterhin gefiel mir das optische Erscheinungsbild überhaupt nicht mehr, da alles viel zu provisorisch aussah. Aus diesem Grunde wurden die Pflanzen dann nach und nach in Quadrattöpfe umgepflanzt und die Pflanzwannen unter den Heliamphora entfernt, um zumindest ein etwas einheitlicheres Erscheinungsbild zu erreichen.

Terrarium im Juli 2001 mit Stellgittern
Terrarium im Frühjahr 2002
Nepenthes Hybriden
2/2003 in Quadrattöpfen
2/2003 in Quadrattöpfen
Ultraschall Zerstäuber

Einige Ansichten aus der Zeit zwischen Sommer 2001und Frühling 2003. Auf einigen Bildern ist auch ansatzweise das gelbliche Licht der Natriumdampflampe zu erkennen.
Man erkennt auch, daß sich einige Pflanzen durchaus wohlfühlen und sehr gut wachsen, so beispielsweise sämtliche Heliamphora, die meisten Utricularia, Nepenthes veitchii, die Queenslanddrosera und einige andere mehr.



3. Ausblick (2003-...):

Als größtes Problem, insbesondere für die Hochlandnepenthes hat sich die unzureichende nächtliche Abkühlung herausgestellt. Erste Versuche mit einem Peltierelement aus einer elektrischen Kühlbox brachten nur sehr dürftige Ergebnisse bei enormem Stromverbrauch.
Aus diesen Gründen ist nun geplant, das Terrarium zu isolieren und besser abzudichten, was auch zu einem wesentlich geringeren Stromverbrauch beim Heizen führen und so evtl. sogar einen Verzicht auf das Heizkabel ermöglichen sollte. Außerdem hoffe ich, so zu verhindern, dass zuviel Feuchtigkeit entweicht und vielleicht sogar die Pflegeintervalle von bisher rund 2 Wochen auf 3-4 Wochen ausdehnen zu können, was mir ebenfalls sehr gelegen käme.
Weiterhin plane ich, das Terrarium doch zu mir ins Zimmer zu stellen, da dort die Temperaturen doch etwas niedriger liegen. Auf Sonnenlicht muß ich dann allerdings völlig verzichten und daher brauche ich dann wohl auch eine verbesserte künstliche Beleuchtung.
Für die Zukunft würde ich weiterhin das doch etwas trübe Plexiglas der Türen durch Klarglas ersetzen und die Seitenwände idealerweise durch Spiegelglas, welches ich von außen zu isolieren gedenke. Außerdem will ich mit den in Töpfen gepflanzten Pflanzen eine Art Landschaft bauen, was ich optisch doch ansprechender fände als die nackten Plastiktöpfe auf dem Gitter.
Vielleicht reicht ja mit der zusätzlichen Isolierung und aufgrunde des kühleren Standortes das Peltierelement zum Kühlen schon aus. Geplant sind jedenfalls Nachttemperaturen von maximal 17°C im Sommer und maximal 13°C im Winter. Die Pflanzen, die damit dann nicht zurecht kommen werde ich eben verkaufen.

Folgende Arten befanden sich im Mai 2003 im Terrarium :

Nepenthes aristolochioides, hamata, inermis, khasiana, lowii, maxima, murudensis, rajah, truncata (hängend),veitchii und villosa
Heliamphora hispida, ionasii, minor, heterodoxa, minor x heterodoxa, nutans, spec. Ilu, tatei var. tatei und tatei var. neblinae
Utricularia endresii, humboldtii, nelumbifolia und quelchii
Byblis liniflora
Drosera prolifera, schizandra und roraimae
Genlisea violacea

...sowie Brocchinea, Catopsis und paar Begleitpflanzen






Mein kleines tropisches Miniaturterrarium :


Ich hatte schon immer so meine Probleme, einige tropische Arten wie z.b. die Drosera aus dem "Petiolaris-Komplex" halbwegs über den Winter zu bringen. Der einzige Ort, der noch einigermaßen ausreichend Licht und Wärme bieten würde wäre mein Hochlandterrarium, allerdings habe ich dort eh schon viel zuwenig Platz, die Temperaturen sind nicht wirklich hoch (soll ja für Hochlandarten sein) und der tägliche Sprühnebel ist ebenfalls alles andere als gut geeignet für die ganzen Klebefallen.
Kurzentschlossen baute ich also für den Winter 2002/2003 aus einem meiner alten Aquarien mit den Maßen 50x30x30cm ein provisorisches Tropenterrarium. Dazu wurden die Seitenwände mit auf Pappdeckel aufgeklebter reflektierender Folie verkleidet und das Ganze mit einem Dach aus ebensolchem Material abgedeckt. Letzteres ist einfach nur aufgelegt und so bemessen, dass zur Fensterseite hin ein Spalt von ca. 1cm frei bleibt, um etwas Luftzirkulation zuzulassen.
Als Beleuchtung waren zwei Dulux EL Energiesparlampen von Osram mit je 23 W und 1500 lumen (Herstellerangaben!) der Lichtfarbe 827 (=2700 K, also eher "warm") verwendet. Die Lampen kosteten je rund 12 Euro, die Sockel ebenfalls noch ein paar Cent. Die Fassungen hatte ich als erstes mit Silikon abgedichtet und einige Tage trocknen lassen. Ob das wirklich nötig gewesen wäre ist schwer zu sagen, allerdings ist zumindest keine Feuchtigkeit eingedrungen.
Die Lampen wurden dann einfach durch genau passende Löcher an den Seitenwänden gesteckt und dann mit den Sockeln von außen quasi verschraubt. Das hat sogar erstaunlich gut gehalten.
Das Terrarium kam auf den Schreibtisch meines Zimmers, ca. 1m vom Südefenster entfernt, wo zumindest die tiefstehende Mittagssonne über die unverspiegelte Südwand ins Terrarium scheinen konnte. Falls sie denn überhaupt scheinen wollte, versteht sich.

Nun ja, als erstes fiel mir auf, dass beide Lampen jeweils nur 17W Leistung aufnahmen, was vielleicht auch am eingebauten elektronischen Vorschaltgerät liegt. Vielleicht gibt es da aber auch Schwankungen oder das Meßgerät ist bei solchen Leistungen zu ungenau. Für das menschliche Augen erschien das Licht auf alle Fälle sehr hell.
Weiterhin führten die beiden Lampen zu einem Temperaturanstieg im Inneren von rund 8°C, was aber bei einer Zimmertemperatur von durchschnittlich 15°C auch dringend nötig war. Ich ließ die Lampen täglich 14 Stunden lang brennen.

Im großen und ganzen waren die Petiolaris-Drosera schön rot gefärbt und blühten ununterbrochen. Leider wurden aber trotz diverser Bestäubungsversuche keine Samen angesetzt und die Pflanzen durch die Blüten doch mehr und mehr geschwächt.
Drosera prolifera wurde knallrot, Drosera schizandra bildete recht kleine Blätter, Drosera madagascariensis kam zur Blüte, ebenso Utricularia flaccida, die anderen Utricularien wuchsen auch so vor sich hin. Byblis rorida blühte wurde aber sehr langstielig, Byblis liniflora blühte ebenfalls und bildete kompaktere und leicht rötliche Blätter, starb aber ab, ohne Samen anzusetzen.
Die Sorgenkinder wie Drosera roraimae oder Drosera neocaledonica wollten aber auch in diesem Terrarium nicht wirklich wachsen und kümmerten vor sich hin.

Schlußendlich hat mich das Ganze einfach viel zu sehr genervt, es sah häßlich aus, nahm Platz auf dem eh ständig überfüllten Schreibtisch weg, war überwiegend frustrierend und brauchte täglich immerhin 14hx2x17W = ca. 0,4kWh an Strom. Da ich im Februar 2003 sowieso für ein paar Monate ins Ausland flog nutze ich die Gelegenheit und habe die meisten Pflanzen verkauft und das Terrarium wieder aufgelöst. Ich hasse es, Pflanzen zu "halten", die ich nicht vermehren kann und die mir langsam aber sicher eingehen).
Tja, das wars dann eigentlich schon, seit dieser Zeit besitze ich keine einzige "Petiolaris-Drosera" mehr und fühle mich auch schon wesentlich besser...

Mini-Terrarium mit Dach
die Energiesparlampenbeleuchtung
Ansicht von oben

Hier also das Terrarium mal von allen möglichen Seiten. Schön zu sehen ist die gute Platzausnutzung durch die Quadrattöpfe (links 7x7cm, rechts 9x9cm). Man möge mir die Unordnung rundherum verzeichen (so siehts bei mir normalerweise immer aus, doch für gewöhnlich räume ich das Zeug schnell in eine andere Ecke, bevor ich dann was für die "Öffentlichkeit" fotografiere. ;-) )



Im "Savage garden" von Peter D'Amato sind die verschiedenen Terrariumtypen ebenfalls schön beschrieben.


Copyright (C) 2001-2003 by Martin Reiner - letzte Aktualisierung 26.05.2003