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NEPENTHES

die Kannenpflanzen



Zu den Hochland Nepenthes


Oft hört man, Nepenthes wären DIE fleischfressenden Pflanzen schlechthin, die schönsten, besten, tollsten...

Mit Sicherheit gehören sie zu den prächtigsten und vielfältigsten Carnivorengattungen, die es gibt. Und auch ich kann mich gerade zur Zeit ihrer Faszination nicht entziehen und besorge mir ein Pflänzchen nach dem anderen.
90% der Kannenpflanzenarten sind leider keine Anfängerpflanzen zum einfach mal so "aus dem Kaufhaus mitnehmen", obwohl gerade einfache Arten und Hybriden dort mittlerweile häufig (und relativ billig) angeboten werden. Man sollte aber bedenken, daß die allerwenigsten Nepenthes zufriedenstellend auf der Fensterbank wachsen, so wie ein Drosera capensis, eine Venusfliegenfalle oder sogar ein Zwergkrug.

Denn Nepenthes sind die typischen Tropenpflanzen. Beheimat sind sie in Südostasien und dort hauptsächlich in Borneo und Sumatra, wobei es gerade auf dem Mount Kinabalu sehr viele schöne und spaktakuläre endemische Arten gibt (=Arten, die ausschließlich dort auftreten und sonst nirgens auf der Welt). Vereinzelt findet man sie in Indien, Australien und Madagaskar.

Dank der Vermehrung im Labor unter sterilen Bedingungen kann man Pflanzenmaterial (man mag bei den 4cm großen Dingern ja garnicht von Pflanzen reden) mittlerweile von nahezu jeder Art kaufen und man muß nicht mal mehr vierstellige Preise dafür bezahlen. Dreistellig ist allerdings bei seltenen Arten gelegentlich noch üblich (wohlgemerkt für ein winziges Pflänzchen) und oftmals wartet man auch noch ein paar Monate, aber nichts desto trotz ist es genial, solche extremen Raritäten, welche bis vor wenigen Jahren allerhöchstens in botanischen Gärten hinter verschlossenen Türen standen, mittlerweile relativ problemlos kaufen zu können.
Ein angenehmer Nebeneffekt ist auch noch, daß diese teilweise nur in sehr kleinen Arealen verbreiteten Arten nicht mehr der Natur entnommen werden, wenn man sie "billiger" und völlig legal beim Händler kaufen kann.

Was die Kultur betrifft, werden die Kannenpflanzen üblicherweise in zwei Gruppen unterteilt :

1. Die Tieflandarten, welche unter 1000m üNN wachsen und
2. Die Hochlandarten, welche über 1000m üNN beheimatet sind.

Die Grenzen sind allerdings fließend, so daß manche Arten eher im Übergangsbereich wachsen wollen.
In der Nepenthes university gibt es eine Liste (Englisch), in welchen Höhen die einzelenen Arten in der Natur vorkommen. Dies ist oftmals ein guter Anhaltspunkt, um eine Art einordenen zu können.

Weiterhin gibt es Arten, die unter verschiedenen Bedingungen gut gedeihen, und auch viele Hybriden fallen in diese Kategorie.
Jedem Anfänger sei dringenst geraten, die ersten Nepenthes Erfahrungen mit solchen Arten zu sammeln, da sie meist billig und schon als halbwegs große Pflanzen gekauft werden können, schnell wachsen und recht einfach in der Kultur sind.



Gattung & Art :einfache & robuste Nepenthes
Verbreitungsgebiet :Südostasien, Australien
Temperatur :Ganzjährig warm, ca 20-30°C, wobei Abweichungen noch toleriert werden. Hohe Luftfeuchtigkeit über 60%, bei abgehärteten Pflanzen evtl. auch am luftfeuchten Fensterbrett. Übersprühen ist bei niedriger Luftfeuchte sinnvoll. Bei zuwenig Luftfeuchtigkeit vertrocknen die Kannen.
Licht :Hell, nicht zuviel direkte Sonne. Kunstlich gut geeignet. Teilweise auch an dunkleren Orten, allerdings dann starker Blattwuchs und oft keine Kannen.
Substrat :Diese Arten sind relativ anspruchslos. Lockeres lufiges Substrat ist optimal, z.B. nur sehr schwach gedüngte Orchideenerde, teilweise auch normale "Carnivoren-Spezial-Mischung", aber auch die Mischungen für die anspruchsvolleren Arten sind geeignet. Nur leicht sauer.
Wasser :Immer feucht, aber nicht naß halten. Staunässe weitgehend vermeiden. Überleben meist knochentrockenes Substrat und zehren dann vom Wasservorrat in den Kannen, diese verwelken allerdings von oben.
Vermehrung :Kopfstecklinge
Düngen :Gelegentlich mit verdünntem (!) Orchideen- oder Tillandsiendünger übersprühen. Oder Insekten bzw. verdünnte Milch füttern. Ist aber nicht unbedingt notwendig.
Schädlinge :Manchmal Schildläuse. Systemische Spritzmittel verwenden oder einfach abwischen.
KrankheitenSchimmel. Tritt aber selten auf, Luftzirkulation verbessern, zur Not (!) mit Fungizid spritzen.

Nepenthes x ventrata
Nepenthes Hybride in Gent
Nepenthes hybride
Linkes Bild zeigt meine aus einem Steckling gezogene Nepenthes x ventrata (einer Hybride aus N. ventricosa und N. alata), als ich diese noch in einem aus Folie, Holz & Spucke provisorisch zusammengeschusterten Kasten am Südfenster hielt. Die beiden anderen Bilder zeigen mir unbekannte Hybriden. Leider ist die Bestimmung meist unmöglich.
Nepenthes x ventrata
Nepenthes hybride
Nepenthes hybride
Links eine untere Kanne von Nepenthes x ventrata, auf den beiden anderen Bildern eine unbestimmte Hybride aus dem Baumarkt. Beide Pflanzen habe ich mittlerweile verkauft.



Nun, ich begann vor einigen Jahren mit einer Nepenthes maxima aus dem Baumarkt. Dies war meine 5. oder 6. fleischfressende Pflanze überhaupt und so mußte sie erstmal zu Drosera capensis und Venusfliegenfalle ins Terrarium. Dabei hatte ich die Carnivoren-Spezialerde verwendet, die es gelegentlich in den Baumärkten mit Carnivorenangebot zu kaufen gibt. Nun ja, trotz der hohen Sonneneinstrahlung und der relativ (immerhin war sie ja in einem Terrarium) niedrigen Luftfeuchtigkeit ist sie zwar langsam, aber einigermaßen gut gewachsen und hat Kannen gebildet. Ich kann mich aber ehrlich gesagt nicht mehr genau erinnern, wie gut sie denn nun wirklich wuchs. Nach ca. einem Jahr kam dann noch eine N. rafflesiana und später eine Hybride dazu und ich habe den Kannenpflanzen einen kleinen Kasten aus Holz und Plastikfolie gebaut. Dort war zumindest die Luftfeuchtigkeit höher (meist 70-80%). Dieser Kasten stand in meinem Zimmer am Südfenster.
Mit dieser Lösung bin ich allerdings nicht glücklich geworden. Im Winter hatte es teilweise nur 10°C tagsüber (ich bin die meiste Zeit nicht zuhause) und was diversen Pflanzen als Ruhequartier recht war, hat den tropischen Nepenthes garnicht gepaßt. Sie bildeten in diesen Monaten meist nur wenige Blätter und überhaupt keine Kannen. Insbesondere die N. rafflesiana war teilweise mehr tot als lebendig. Im Frühling begannen die Pflanzen dann meist mehr oder weniger gut zu wachsen bis dann der erste richtig warme und sonnige Tag im Sommer kam, wo mir teilweise die Kannen wieder eintrockneten und die Blätter verbrannten, denn in dem abgeschlossenen Kasten erreichten die Temperaturen in der Sonne oftmals leicht die 40°C Marke.
Im nächsten Sommer erfolgte eine Umsiedlung ans Ostfenster, wo sie zwar dann nicht mehr verbrannten, allerdings war es nach wie vor ohne Sonne selbst im Sommer zu kalt (20°C tagsüber sind einfach zu wenig). Nichts desto trotz, die Nepenthes maxima, die Hybride und die aus einem Steckling gezogene Nepenthes alata (bin mir bis heute nicht sicher, obs wirklich eine reine N. alata ist) wuchsen zumindest in den Sommermonaten mehr oder weniger zufriedenstellend.

Christian (ein Freund von mir) hält seine Nepenthes alata (eben die fragliche) und eine Nepenthes truncata in seinem Zimmer etwas abseits vom Fenster in umgekippten Aquarien, deren offene Seite komplett mit Frischhaltefolie zugeklebt ist. (dadurch erreicht er eine sehr hohe Luftfeuchtigkeit). Die Kannen färben sich zwar kaum aus, aber die Pflanzen wachsen wesentlich besser als meine Nepenthes. Er hat sie in Orchideenerde gepflanzt und muß sie monatelang nicht gießen, da ja praktisch kein Wasser durch die nahezu geschlossenen Konstruktion "verloren" gehen kann.
Des weiteren hat er eine Nepenthes alata aus Platzmangel ans Fensterbrett gestellt und diese monatelang nicht gegossen. Die Pflanze hatte zwar keine Kannen und wollte auch nicht wachsen, doch eingegangen ist sie auch nicht, obwohl das Substrat knochentrocken war. Als er sie dann dieses Frühjahr aus Mitleid doch wieder gewässert hatte, begann sie erstaunlicherweise sofort zu wachsen und vor allem neue Kannen zu bilden.

Nepenthes
alata & truncata
Nepenthes alata
auf dem Fensterbrett
Hier sieht man Christians "Terrarien", die aus hochkant aufgestellten Aquarien bestehen, welche unten im Substratbereich wasserdicht abgeklebt wurden. Den Rest verschließt er praktisch komplett mit Frischhaltefolie. Da nur wenig direktes Sonnenlicht auf die Terrarien trifft gibt es auch keine Probleme mit Überhitzung. Die Kannen sind allerdings nicht besonders stark ausgefärbt und die Blätter schon ziemlich groß. Außerdem sidn die Pflanzen sehr verweichlicht und machen schnell schlapp, wenn man sie einige Minuten aus dem Terrarium entfernt.
Seine kleine N. alata steht in offener Zimmerkultur. Man beachte im Hintergrund den Kaktus rechts und den Zwiebelsonnentau links daneben.



Anscheinend kann man gewisse "robuste Arten" auch abhärten, wenn man die nötige Geduld hat. Vermutlich ist diese Radikalmethode allerdings gar nicht nötig. Ich habe mal versucht, meine angegangenen inermis x ventricosa Stecklinge an Zimmerkultur zu gewöhnen und es scheint tatsächlich zu klappen. Die Pflanzen wachsen zwar recht langsam doch scheinen tatsächlich Kannen gebildet zu werden. Im gegenatz dazu, hat meine große Hybride, welche ich aus Platzmangel aus meinem Terrarium entfernen mußte einen Großteil ihrer Kannen auf dem Fensterbrett verloren.

Also wer es erstmal mit Kannenpflanzen probieren will, sollte sich nach Hybriden im Baumarkt umsehen oder einfache Arten ausprobieren, wie z.B. N. alata, N. ventricosa, N. khasiana und N. maxima.

Die Bestimmung von unbekannten Hybriden ist übrigens meistens unmöglich, denn es gibt extrem viele verschiedene und nur ganz wenige haben wirklich charakteristische Merkmale (und gefleckte Kannnen gehören da sicherlich nicht dazu)

Auch wenn sie relativ anspruchslos sind, sollte man auf alle Fälle versuchen, eine hohe Luftfeuchtigkeit zu erreichen, am Fensterbrett könnte man dies folgendermaßen erreichen : man setzt die Pflanzen in einen großen Tontopf (die Oberfläche verdunstet Wasser), diesen stellt man in einen möglichst sehr großen Untersetzer, in welchem sich stets etwas kalkarmes Wasser befindet. Bis zur Wasserhöhe füllt man den Untersetzer nun mit Blähton oder etwas ähnlichem, damit die Pflanze nicht direkt in der Staunässe steht, denn das mögen die wenigsten Kannenpflanzen. Die Substratoberfläche im Topf sollte mit Sphagnum Moos bewachsen sein, denn auch dieses verdunstet zusätzlich Wasser. Stellt man die Pflanze zwar hell, aber nicht zu sonnig, schützt sie vor extremen Temperaturen und übersprüht sie öfters mal mit kalkarmem Wasser, dann düfte es gut funktionieren. Daß es auch mit weitaus weniger Aufwand klappen kann, zeigt die N. alata meines Freundes.


Warum bildet die Kannenpflanze keine Kannen ?


Wie sollte man die Pflanze zuschneiden ?

Wie vermehre ich Kannenpflanzen ?

Nepenthes Blüte
Nepenthes Samen
Nepenthes Steckling
Das linke Bild zeigt die leider bereits verwelkte Blüte einer Nepenthes ventricosa x inermis. Ich habe diesen Trieb von Joachim ergattert, der ihn schon einige Tage auf dem Kompost liegen hatte. Zum Glück war dieses Frühjahr das Wetter wirklich total verregnet. Aus dem Trieb konnte ich vier Stecklinge machen,was daraus geworden ist, sieht man weiter unten.
Das zweite Bild zeigt gekaufte Nepenthes madagascariensis Samen, die allerdings nicht gekeimt sind.
Das rechte Bild schließlich zeigt einen Nepenthes maxima Steckling. Leider ein ziemlich schlechtes Beispiel, da man keinen Austrieb an den Blattachseln erkennen kann. Dieser Steckling ist mir in seinem Perlite/Sphagnum Gemisch sogar mal kurzzeitig ausgetrocknet, was er auch überstanden hat. Er ist mittlerweile (3 Monate später) zu einer kleinen Pflanze mit 3 voll ausgebildeten Kannen herangewachsen.

Was gibts sonst noch Wissenswertes zu Nepenthes ?





Nepenthes ventricosa x inermis :

Eine sehr schöne Hybride aus zwei Hochlandarten, die oftmals auch Nepenthes x ventrinermis genannt wird. Ich persönlich finde die Kannen sehr schön, auch wenn sie nicht sonderlich groß werden. Auch insgesamt betrachtet bleibt die Pflanze relativ(!) kompakt und eignet sich gut als "Anfängerart". Im Gegensatz zu Nepenthes inermis ist diese Hybride nämlich für eine Kannenpflanze sehr anspruchslos und wächst bei mir sogar auf dem Fensterbrett und bildet dort auch Kannen aus. Sie ist unempfindlich gegnüber tieferen Temperaturen, scheint aber auch gut ohne Nachtabsenkung auszukommen. Ich habe meine Pflanze(n) aus einem Steckling gezogen, der bei Joachim bereits mehrere Tage auf dem Kompost gelegen war (es war Regenwetter). Witzigerweise bildet diese art bei mir sehr reichlich Nektar, so daß manchmal sogar Insekten am Kannenrand kleben bleiben.
Nepenths rafflesiana
Nepenthes ventrinermis
Nepenths rafflesiana
Nepenthes ventrinermis
Nepenths rafflesiana
Nepenthes ventrinermis



Tiefland Nepenthes :


Tiefland Nepenthes sind meistens das, was man sich unter den typischen Urwaldpflanzen vorstellt. Sie wachsen dort, wo es heiß und dampfig ist, zwar noch hell, aber selten im direkten Sonnenlicht. Daher sind meist auch die Blätter recht groß, wie z.B. bei N. bicalcarata bis zu einem Meter. Viele der Pflanzen brauchen daher Platz. Sie wachsen jedenfalls schneller als die Hochlandarten (sollten es zumindest !) und man muß nicht kühlen, sondern "nur" heizen, was einfacher zu bewerkstelligen ist. Daher gelten die Lowlander als die leichter zu haltenden Pflanzen.

Gattung & Art :Tiefland Nepenthes
Verbreitungsgebiet :Südostasien, Australien, Madagascar. Wachsen i.d.R. von 0m bis 1000m über dem Meeresspiegel.
Temperatur :Ganzjährig warm, Tagestemperaturen um die 30°C, nachts nicht wesentlich darunter. Stets hohe Luftfeuchtigkeit über 70%, teilweise noch höher.
Licht :Hell, wenig bis keine direkte Sonneneinstrahlung. Meist die "typischen Urwaldpflanzen. Vor allem im Winter ist Kunstlicht empfehlenswert."
Substrat :Locker und luftig. Nicht zu sauer.
Wasser :Immer feucht halten, keine Staunässe (es gibt allerdings Ausnahmen !)
Vermehrung :Kopfstecklinge, evtl. frische ! Samen.
Düngen :Gelegentlich mit verdünntem (!) Orchideen- oder Tillandsiendünger übersprühen. Oder Insekten füttern. Beides ist aber nicht unbedingt notwendig.
Schädlinge :Manchmal Schildläuse. Systemische Spritzmittel verwenden oder einfach abwischen.
KrankheitenSchimmel. Ich vermute, daß das bei diesem Klima ein Problem ist. Luftzirkulation verbessern, zur Not ! mit Fungizid spritzen.

Nepenthes ampullaria
Nepenthes clipeata
Joachim's Terrrairum.
Alle obigen Bilder wurden bei Joachim Danz aufgenommen. Joachim hält in seinem professionellen Terrarium Hoch- und Tieflandarten zusammen. Ich selbst habe nur einige wenige Tiefland Nepenthes und daher recht wenig Erfahrung mit deren Kultur.


Nepenthes mirabilis :

Nepenthes mirabilis habe ich mir als recht große Pflanze beim Münchner Treffen gemeinsam mit einer großen Hybride im April 2001 zugelegt, um mein damals noch recht leeres Terrarium etwas zu füllen. Ein schwerer Fehler ! die Pflanze wächst recht passabel unter meinen Hochlandbedingungen, aber aus Platzmangel konnte ich sie nicht umtopfen und so verbrachte sie fast ein Jahr lang in einem viel zu kleinen Topf. Nepenthes mirabilis war die einzige Nepenthes, welche ich zwischenzeitlich in Anstaubewässerung stehen hatte, da sie ja in der Natur auch in Sumpfgebieten vorkommt. Ich konnte keinen Unterschied zur gewöhnlichen Bewässerung feststellen und habe es wieder bleiben gelassen.
Nepenthes mirabilis ist eine einfache Art und würde wohl unter höheren Temperaturen noch viel schneller wachsen. Mittlerweile steht sie im botanischen Garten von Würzburg. (wenn sie nicht eingegangen ist)
Nepenthes mirabilis



Nepenthes rafflesiana :

Meine zweite Nepenthes überhaupt. Damals war meine einzige Carnivoren-Literatur das kleine Büchlin von Carow & Wrono, worin sie als große und schnellwacshende Art beschrieben war. daher hab ich sie mir 1998 dort gekauft. Ich wurde nie glücklich mit dieser Pflanze. Mußte sie anfangs noch die kalten Winter in meinem Zimmer überleben, so hoffte ich doch zumindest auf einigermaßen passables Wachstum in meinem Terrarium. Weit gefehlt. Entweder ist es ihr nach wie vor zu kalt oder sie will aus einem anderen Grund nicht wachsen. Das Bild zeigt die Pflanze im April 2002 ! Ich habe mich von der Pflanze 2002 getrennt.
Nepenths rafflesiana
Nepenthes rafflesiana



Nepenthes truncata :

Eine sehr interesannte Art mit extrem großen länglichen Kannen, die noch dazu als relativ einfach in der Kultur gilt. Obwohl eine Tieflandart, verträgt Nepenthes truncata auch Nachttemperaturen bis zu 15°C gut und eignet sich daher auch noch einigermaßen für mein Hochlandterrarium. Gekauft habe ich sie mir im April 2000 und sie mußte einige Zeit in mein provisorisches Folienterrarium. Dort fühlte sie sich nicht sonderlich wohl, so wurden die Blätter bei zu viel Licht schnell gelblich und die Pflanze hatte meist nur drei Blätter und eine funktionierende Kanne. Während des Winters wuchs sie praktisch garnicht. Im Terrarium habe ich ihr dann einen "dunkleren" Eckplatz gegeben und dort fühlt sie sich schon wesentlich wohler, hat aber nach wie vor nur ein oder zwei aktive Kannen. Diese sind größer als die Blätter, wodurch die Pflanze glücklicherweise (noch) recht kompakt bleibt. Im Frühjahr 2002 erschien dann die erste Kanne mit einem breiten Peristom, so wie es für Nepenths truncata typisch ist.
Interessant ist diese Seite, die eine Nepenths truncata in offener Zimmerkultu zeigt. Wer also halbwegs schnell eine Nepenthes mit möglichst großen Kannen haben möchte, kann entweder eine Hybride kaufen, oder eine Nepenths truncata. Die Kannen werden unter guten Bedingungen bis zu 50cm lang.
Nepenthes truncata
Anfang 2001
Nepenthes truncata
Ende 2001
Nepenthes truncata
in Gent



Weitere Informationen :

Gerade bei Nepenthes ist es sinnvoll, mal bei den "Profis" vorbeizuschauen, denn diese haben einfach wesentlich mehr Erfahrung mit den Pflanzen als wir "armseligen Sammler", die gerade mal ein paar winzige Pflänzchen hochzupäppeln versuchen. Auch was Bilder angeht, werde ich mich hüten, irgendwas zu kopieren, sondern empfehle Euch einfach, mal bei folgenden Seiten vorbeizusurfen... (alle Seiten sind auf Englisch !)

Johannes Marabini :
Privater Züchter mit einer sehr, sehr schönen Sammlung. Einige Bilder und Kulturtipps finden sich auf seinen Seiten, die auch in deutsch abrufbar sind. Als ich zu Besuch bei ihm war, habe ich natürlich auch eige Bilder gemacht, welche sich hier befinden.

Andreas Wistuba :
In seiner "Nepenthes nursery" findet man das (weltweit ?) größte Angebot an reinen Nepenthes Arten, wobei die Preise nicht die allerniedrigsten sind. Wer eine Pflanze für den Anfang sucht, ist bei einem Privatmenschen oder im Baumarkt besser aufgehoben. Ich habe bisher einige Pflanzen bestellt, diese sind sehr klein (4-10cm Durchmesser), auch dauert die Lieferung einige Wochen bis Monate. Die erdelos verschickten Pflanzen sind allerdings von sehr guter Qualität und wuchsen bisher gut an. Die Pflanzen stammen aus Gewebekultur (wie bei fast allen Anbietern von seltenen Nepenthesarten), sind aber anscheinend sehr gut an unsterile Bedingungen gewöhnt. Einer der größten Vorteile ist, daß es sich hier um einen Anbieter aus Deutschland handelt, was sich sowohl auf Portokosten als auch Versanddauer positiv auswirkt.
Des weiteren bekommt man auch sämtliche Heliamphora und kann zu sehr vielen Arten Bilder vom Naturstandort anschauen. Kulturinformationen gibt es leider keine.

The Nepenthes university :
Kulturtipps zu vielen verschiedenen auch seltenen Arten, dazu reichlich Bilder, meist von seinen Kulturpflanzen. Sehr ausführliche allgemeine Informationen zu Nepenthes und auch einige gute Artikel beispielsweise über die Arten mit den größten Kannen.

Malesiana Tropicals :
Ein Anbieter von Nepenthes (und anderen tropischen Arten) aus Malaysia. Die Preise liegen teilweise um einiges unter denen von Andreas Wistuba und auch die Angaben zur Größe klingen besser, allerdings ist das Angebot nicht so umfangreich und man muß sich überlegen, ob man im Ausland bestellen will (Dollarkurs, Porto, Versanddauer). Ich habe dort bisher noch nicht bestellt.
Nichts desto trotz finden sich sehr umfangreiche Kulturtipps, wenn auch etwas versteckt. Tipps und Bilder zu den einzellnen Arten findet man im "catalogue", die allgemeinen Tipps findet man dann unter "cultivation tips". Die zahlreichen und sehenswerten Bilder zeigen Pflanzen an den Naturstandorten.

Borneo Exotics :
Rob Cantley ist ein Nepenthes Großhändler aus Sri Lanka mit einer sehr schön gestalteten homepage. Viele, teils sehr gute Bilder von Naturstandorten (schwarze N. truncata), vereinzelt auch umfangreiche Kulturtipps zu einigen wenigen Arten, wie z.B. Nepenthes argentii.

Plants with attitude :
Hier mal eine Seite von "Amateuren", welche ihre Nepenthes im Keller unter Kunstlicht halten. Auch hier gibts wertvolle Tipps zu recht vielen Arten (ist ja immer gut, sich mehrere Meinungen anzuhören) sowie Bilder von den Kulturpflanzen.
Da die meisten von uns wohl eher einen Keller haben, als riesige heiz- und kühl(!)bare Gewächshäuser und auch das mitteleuropäische Klima nicht unbedingt dem in Malaysia entspricht, eine durchaus empfehlenswerte Seite.

Nepenthes in cultivation :
Englischsprachige Seite von Joachim Danz, der seine Nepenthes (u.a. viele seltene Hochlandarten) sehr erfolgreich im Terrarium kultiviert.

Danser's Nepenthes monograph :
Die berühmte Nepenthes Monographie von Danser aus dem Jahre 1928 online verfügbar. Sicherlich teilweise etwas veraltet, war aber über mehr als ein halbes Jahrhundert das Standartwerk zu Nepenthes !

Literatur :
Ich besitze weiterhin die beiden Bücher von Charles Clarke, "Nepenthes of Borneo" und "Nepenthes of Sumatra", die sehr teuer aber auch sehr gut sind. Wer sich ernsthaft für Nepenthes interessiert, für den sind sie sicherlich das Geld wert.



Weiter zu den Hochland Nepenthes


Copyright (C) 2001, 2002 by Martin Reiner - letzte Aktualisierung 29.11.2002