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KNOLLENDROSERA



Knollendrosera gehören zu einer meiner Lieblingsgruppen von Carnivoren. Es gibt rosettenartige, fächerförmige, aufrechte und kletternde in einer phantastischen Vielfalt. Auch der allergrößte Sonnentau (Drosera erythrogyna) gehört zu dieser Gruppe. Sie wachsen im Winter, wenn viele andere Carnivoren "unansehnlich" ihre Ruhephase überdauern und man muß sich nicht um sie nicht kümmern, wenn sie im Sommer in Ruhe sind. Die idealen Urlaubspflanzen also :-)

Da ich alle Zwiebeldrosera vom Prinzip her ähnlich kultiviere sind sie in einer Tabelle zusammengefaßt :

Gattung & Art :Knollendrosera
Verbreitungsgebiet :Hauptsächlich West-Australien, semiaride Gebiete
Temperatur :Im Winter (Wachstumsphase) 5-20°C, im Sommer ca. 20°C als "Zwiebel".
Licht :So sonnig wie möglich (es ist Winter !), zusätzliches starkes Kunstlicht, Tageslichtdauer ca. 8-10 Std. Ideal wäre ein Gewächshaus.
Substrat :Durchlässig und sehr sandig. Ich verwende Torf und Sand im Verhältnis 1:2. Tiefe Töpfe.
Vermehrung :Teilweise durch Samen, am häufigsten durch Tochterknollen, Triebstecklinge waren bei mir noch nicht erfolgreich.
Düngen :Unnötig. evtl. im Frühjahr den Pflanzen ein paar Insekten gönnen.
Schädlinge :Die Pflanzen reagieren teilweise extrem empfindlich auf Blattläuse. Öfter mal nachsehen und zerdrücken. Vertragen Spruzit.
Krankheiten :Bei mir bisher noch keine.

Die Zwiebeldrosera haben eines gemeinsam, sie wachsen an Standorten, in denen es im Sommer nicht regnet. Wer Fleischfresser mit Sümpfen in Verbindung bringt wird jetzt erstmal die Augenbrauen heben. Tatsächlich ist der Boden am Naturstandort dieser Pflanzen im australischen Sommer knochenhart und staubtrocken. Hier überlebt kein gewöhnlicher Sonnentau und so ziehen sich die Knollendrosera in unterirdische Speicherorgane zurück und überdauern die Trockenheit tief unter der Erde, wo ein Minimum an Restfeuchtigkeit übrig bleibt.
Und genauso muß man die Arten kultivieren.
Ab September (ist etwas unterschiedlich) beginnt aus der schlafenden Knolle ein neuer Trieb zu wachsen. Wenn man die Zwiebeln jedes Jahr ausgräbt kann man sie nun vorsichtig einpflanzen und zwar ca. 5-10x so tief wie die Knolle Durchmesser hat, mindestens allerdings 2cm. Sobald der Trieb die Oberfläche erreicht hat, leicht von oben zu gießen beginnen. Sind die Pflanzen ständig eingetopft, wartet man entweder, bis der neue Trieb erscheint, oder man "lockt" den Trieb mit ganz wenig Wasser von oben heraus, so mache ich es meistens. Die Pflanzen sollte man unbedingt sehr hell und sonnig stellen, da bei uns im Winter ja nicht gerade viel Sonne scheint. Ein südfenster ist Pflicht, bessere Ergebnisse erzielt man, wenn man die Pflanzen zusätzlich mit intensivem Kunstlicht beleuchtet. Sehr wichtig ist allerdings, daß man die Tageslänge nicht künstlich verlängert, es müssen während der Wachstumsperiode unbedingt weniger als 12 Stunden Helligkeit sein! Ideal für die Kultur wäre allerdings ein beheiztes Gewächshaus, da es dort bedeutend heller ist als auf dem Fensterbrett.
Die Pflanzen wachsen zwar auch bei Temperaturen über 20°C aber 5-15°C entsprechen mehr den natürlichen Bedingungen. Kühle Nächte wirken sich ebenfalls sehr günstig auf das Wachstum aus.
Knollendrosera bilden nach dem Austrieb innerhalb weniger Wochen den Großteil ihrer Blätter, bei den rosettenartigen kommen oftmals nur drei oder vier Blätter insgesamt! Ab dieser Wachstumsphase sollte man das Substrat feucht halten, Anstaubewässerung ist möglich. Aufrechte Arten bilden manchmal erst eine Rosette und beginnen erst später zu klettern.
Die Pflanzen wachsen und blühen nun bis die Sonnenscheindauer länger wird und die Temperaturen höher. Gerade höhere Temperaturen scheinen für das Absterben verantwortlich zu sein. Ab April, Mai beginnen die Pflanzen braun zu werden und man stellt das Gießen sehr langsam ein.
Die Pflanzen bilden, während sie oben absterben neue, meist größere Knollen aus und mit etwas Glück auch einige Tochterknollen. Ca. einen Monat nach dem Abtrocknen kann man die Knollen herausnehmen und minimal feucht und dunkel bei Raumtemperatur lagern, man kann die eingetrockneten Töpfe auch einfach irgendwo in den Schatten stellen und auf den nächsten Winter warten...
Das Herausnehmen hat den Vorteil, daß man die Knollen beobachten (und tauschen) kann und manche, die sich auf dem Boden des Gefäßes gebildet haben, beim nächsten mal etws höher einpflanzen kann, damit sie während der Anstaubewässerung nicht direkt im Wasser stehen.

verschiedene Knollen
Einige Worte zum Bezug dieser Pflanzen :

Die mit Abstand beste Möglichkeit ist es, Knollen von Züchtern aus der Nordhalbkugel zu bekommen. Diese werden entweder sofort, oder sobald im Spätherbst der neue Trieb erkennbar ist, mit dem Trieb nach oben, bzw. mit dem Auge aus dem später der Trieb wächst nach oben ca. 10mal so tief eingepflanzt, wie die Knolle Durchmesser hat. Erkennt man das Auge nicht, pflanzt man die Knolle am besten waagerecht. Die Wahrscheinlichkeit eine neue Pflanze zu bekommen ist nahezu 100%, wenn man alles richtig gemacht hat und die Knolle in gutem Zustand war. Samen bieten sich hauptsächlich bei Drosera auriculata oder peltata an, bei den meisten anderen Zwiebeldrosera wartet man oft einige Monate bis Jahre bis zur Keimung und oftmals war dennoch alles umsonst. Außer von Drosera auriculata (ist wie Unkraut) ist bei mir noch nie Samen von irgendwelchen Knollendrosera gekeimt, vielleicht mache ich auch irgendwas falsch.

Oft bietet sich als einzige Quelle leider nur der Direktimport von Knollen aus Australien an, wobei hier an erster Stelle Allen Lowrie zu nennen ist (Entdecker zahlreicher Arten und Herausgeber einiger Bücher, die teilweise irrsinnig teuer geworden sind). Woher er die Pflanzen wohl hat, muß jeder selbst überlegen und abwägen, ob für ihn das "moralisch" vertretbar ist.
Das Dumme daran ist, daß man die Knollen so im April rum bekommt, und die oftmals gerade das Wachsen beginnen wollen. (in Australien wirds ja um die Zeit Winter). Man muß den Knollen also von April bis ca. Juli einen kurzen "Winter" vorgaukeln, die Pflanzen möglichst gut wachsen lassen (hell und v.a. nicht zu heiß halten), damit sich in der kurzen Zeit eine neue Knolle bilden kann und dann nach einer kurzen Sommerruhepause von August bis Dezember hoffen, daß die Pflanzen in unserem Winter austreiben.
Dies klappt leider nicht immer...
Gerade wenn man (so wie ich) keine optimalen Bedingungen hat, treiben manche Knollen garnicht aus, andere viel zu spät, wieder andere vergammeln, usw...
Hier sollte man tatsächlich zumindest etwas Erfahrung mit einfachen Knollendrosera gemacht haben, bevor man unnötig Geld und vor allem seltene Pflanzen vernichtet. Nun ja, die Versuchung ist groß, das sehe ich auch an mir, aber ich habe mir vorgenommen, vorerst auf Knollen aus dieser Quelle zu verzichten und mal die Kultur meiner momentan Arten in Griff zu bekommen (bzw. das eine oder andere hierzulande einzutauschen)

Dies klingt alles recht kompliziert, allerdings gibt es zum Glück auch einige einfache Arten wie z.B. Drosera auriculata, die man sogar ganzjährig feucht halten kann (ziehen trotzdem ein und bilden Knollen) und die wirklich ausgesprochen schön anzusehen sind. Sie eignen sich auch vorzüglich zum "üben" und werden auch öfters mal angeboten (z.B. in der GfP-Pflanzenvermittlung).


Kurzbeschreibung der von mir kultivierten Arten :



Drosera andersoniana:

Aufrecht wachsende Art. Eine der Pflanzen, die bei mir nicht so recht wollte. Ich hatte sie im März 2001 über Umwegen aus Australien bekommen und bis in den Sommer hinein war trotz gießen keine Pflanze erschienen, so daß ich den Topf schon aufgegeben habe. Als ich dann nach dem Austrocknen nachgeschaut habe, mußte ich feststellen, daß ein Trieb von der Knolle aus nach unten(!) bis zum Topfboden gewachsen war, dort umgedreht hatte und beinahe die Oberfläche durchbrochen hätte. Vermutlich hatte ich die Knolle falsch herum eingesetzt. Peinlich...
Daraufhin habe ich sie erneut in feuchtes Substrat gepflanzt und im September 2001 erschien dann eine Rosette und bald darauf ein kletternder Sproß und im Winter dann Blütenknospen.
Leider entschloß sich die Pflanze daraufhin, den Sproß samt Blütenknospen absterben zu lassen (was habe ich da schon wieder falsch gemacht?), die Grundrosette hielt sich aber bis zum Frühjahr. Da die Pflanze dennoch eine brauchbare Knolle ausgebildet hat, kann ich ja auf den nächsten Winter hoffen.
Drosera andersoniana
'white flower'
Drosera andersoniana
mit Blütenknospen
Leider ist die Bildqualität äußerst dürftig. Rechts sieht man (mit etwas Phantasie und gutem Willen *g*) die weißen Blütenknospen, sowie die ersten braunen Blätter des Sprosses. Das Absterben ging dummerweise schneller als das Blühen.




Drosera auriculata :

Diese aufrecht wachsende Art wird von manchen auch als Unterart von Drosera peltata angesehen (Drosera peltata ssp. auriculata), aber darüber sollen sich andere streiten. Es war meine allererste Knollendrosera und ich kultiviere die Pflanze schon seit einiger Zeit, wobei sie bei mir meist erst im Dezember austreibt und im Mai oder Juni einzieht. Beides ist etwas später als üblich, bringt aber den Vorteil, daß es zu der Zeit heller ist.
Drosera auriculata hat ein sehr weites Verbreitungsgebiet bis nach Neuseeland und kommt auch an Standorten vor, die in der Natur nicht austrocknen. Auch ich habe schon einige Pflanzen den Sommer über naß gehalten und die Art verträgt dies problemlos (man sollte möglicherweise zu hohe Substrattemperaturen vermeiden), einige Pflanzen wachsen bei mir sogar zusammen mit Darlingtonia. (siehe unter "Versuche"). Die Pflanzen ziehen allerdings auch dann ein, wenn sie naß gehalten werden.
Meine alten Drosera auriculata werden fast einen Meter hoch (laut Literatur max. 30cm), das liegt aber anscheinend an meinen Kulturbedingungen, da dieselben bei Stefan nur normale Größe erreichen. Entweder halte ich sie zu warm oder zu dunkel, ich bin aber nicht wirklich traurig über die Größe :-)
Drosera auriculata ist die einzige Knollendrosera, die ich bisher erfolgreich über Samen vermehren konnte. Dieser keimt im darauffolgenden Herbst sehr gut und die Art ist ähnlich vermehrungsfreudig wie Drosera capensis & Co, so daß ich Jungpflanzen an allen möglichen und unmöglichen Orten habe. Sämlinge werden im ersten Jahr einige cm groß und blühen im zweiten.
Durch die langen Randtentakel der schildförmigen Blätter kann Drosera auriculata erstaunlich große Beutetiere festhalten, bis hin zu großen Fliegen.
Drosera auriculata
Fangblatt mit Beute
Drosera auriculata
Knollen
Drosera auriculata
junge Sämlinge

Sämlinge
1 1/2 Jahre später
Drosera auriculata
Frühjahr 2001, ca. 70cm lang
Drosera auriculata
mit Fliege





Drosera bulbosa:

Ich besitze Drosera bulbosa ssp. major seit dem Frühjahr 2002 (von Lowrie) und bisher ist nichts Besonderes zu vermerken.
Drosera bulbosa
ssp. major





Drosera erythrorhiza:

Oje, wieder ein weitere Art zum Verzweifeln. Anfangs 2001 bekam ich eine Drosera erythrorhiza ssp. imbicella Knolle aus Australien, die zuerst ganz normal ein Pflänzchen bildete und einzuziehen begann. Dummerweise erschien plötzlich eine zweite Pflanze daneben, so daß ich den Topf noch eine zeitlang länger feucht hielt. Beim Nachsehen im Sommer war dann leider keine Knolle vorhanden, sondern ein 3mm dickes Rhizomgeflecht, welches ich also wieder neu in feuchtes Substrat pflanzte. Im Winter 2001/2002 wuchsen dann zwei Pflänzchen daraus, die auch schön brav eigezogen sind, nur blöderweise wurde auch diesmal nur ein dämliches Rhizomstück (und eine separate und winzige 1-2mm große Knolle) gebildet. Das Rhizom ist dieses Mal allerdings deutlich kleiner und ich habe es jetzt einfach mal an einem dunklen Ort in eine kleine Plastiktüte mit etwas Sand gesteckt. Dort werde ich es weiterhin beobachten. Ich befürchte allerdings, daß ich diese Art über kurz oder lang verlieren werde. Offensichtlich mache ich da etwas falsch.
In einer Mischung befand sich ebenfalls eine Drosera, welche wie eine D. erythrorhiza aussieht, allerdings weiß ich nicht welche ssp. (Hilfe beim Bestimmen ist jederzeit willkommen). Diese bildet ganz normale Knollen, bleibt aber klein (falsche Kultur ?)
Seit Frühjahr 2002 besitze ich weiterhin zwei Drosera erythrorhiza ssp. magma von Lowrie, die etwas besser wachsen, aber offensichtlich einen sehr tiefen Topf benötigen, da eine der Knollen sogar unten aus dem Topf herausgewachsen war.
Drosera erythrorhiza
ssp. imbicella
Drosera erythrorhiza
ssp. ?
Drosera erythrorhiza
ssp. magna
Daß bei mir gelegentlich mal das r von erythrorhiza abgeht, sollte nicht stören. Nobody is perfect... ;-)




Drosera gigantea:

Vielleicht die berühmteste aller Knollendrosera. Wächst strauchartig und wird angeblich bis zu einem Meter hoch.
Eine der Arten, die ich unbedingt haben mußte und wo ich dann im März 2001 die erste Knolle aus Australien bekommen habe. Lange Zeit tat sich gar nichts, dann erschien ein "komischer weißer Trieb" ohne jegliche Blätter. Nach dem anfänglichen Schock hat sich aber herausgestellt, daß dies offensichtlich ganz normal ist. Der Trieb verzweigt sich dann mehrmals, bevor die ersten Blätter erscheinen.
Meine Pflanzen sind leider noch nicht über 25cm Höhe hinausgekommen und da bisher die Knollengröße nicht zunimmt, befürchte ich, daß ihnen etwas noch nicht paßt. Im Herbst 2001 habe ich mir zwei kleine Töpfe mit eingepflanzten Drosera gigantea "red" von Plantarara gekauft, allerdings ist zu meiner Enttäuschung nur bei einem was gekommen und dieser Winzling bildete nur eine ca. 2cm große Rosette die sich zu zwei winzigen knollen entwickelte.
Jetzt im Juni 2002 kommt endlich die Drosera gigantea red von Allen Lowrie (die ich schon im Frühjahr eingepflanzt habe), da bin ich auch schwer gespannt, ob ich die durchbringe. Ist ja die völlig falsche Zeit zum Austreiben.
Auch die alte Pflanze hat wieder eine Knolle gebildet, wobei diese zu meiner völligen Verblüffung nur ca. 3cm unter der Substratoberfläche war. In der Natur sollten die Knollen bis in 60cm Tiefe vorkommen, weshalb bei Drosera gigantea sehr tiefe Töpfe empfohlen werden. Außerdem soll angeblich das Substrat auch im Sommer minimal feucht sein.
Leider hat diese Knolle bereits erneut einen winzigen Trieb gebildet, ich habe sie aber noch nicht eingesetzt.
Alles nicht so, wie ich mir das wünschen würde...

Angeblich läßt sich Drosera gigantea über Triebstecklinge vermehren, ich hatte vor einem Jahr mal einen gemacht und in Wasser bewurzelt. Beim Einpflanzen in Substrat ist er dann leider verwelkt. Samen sind bei mir noch nie gekeimt.
Drosera gigantea
Das Bild zeigt den sich verzweigenden Sproß, kurz bevor die ersten Blätter erscheinen. Leider habe ich es bisher versäumt, ein vernüftiges Bild zu machen.




Drosera heterophylla:

Ich habe diese aufrecht wachsende Art seit Frühjahr 2001. Habe noch nichts besonderes festgestellt, die Knollen sind schneeweiß.




Drosera macrantha:

Kletternde Art, die sehr lang werden kann (bis zu 2m !). Ich habe es mehrmals erfolglos mit Samen probiert, bis ich mir dann in Gent von Phil Wilson eine 4cm große Knolle von Drosera macrantha 'swamp form' gekauft habe. Diese Pflanze bildete im Herbst 2001 erstmal einen 50cm langen Trieb ohne irgendwelche Blätter, ähnlich wie bei Drosera gigantea (nur halt viel länger). Erst dann kamen die paarweise angeordneten, kreisrunden Blätter und die Pflanze begann sich zu verzweigen. Sie wurde wohl insgesamt ca. 150cm groß und ich mußte sie auf den (nicht eingeschalteten) Heizkörper stellen und den Trieb umlenken, damit ich sie irgendwie unterbringen konnte. Blütenknospen wurden zwar gebildet, haben sich aber leider nie geöffnet.
Im März kamen entdeckte ich dann ein paar Blattläuse, von denen ich zerdrückte, was ich auf die Schnelle entdecken konnte. ich war dann zwei Wochen weg und als ich wiederkam, hing die Pflanze über und über mit den Viechern voll :-(
Ich habe sie daraufhin erstmal ins Gewächshaus verbannt und die Läuse einfach runtergeschüttelt. Eine so große Pflanze wollte ich nicht spritzen (ich bin kein Freund der chemischen Keule). Da die Blätter nicht verkümmert waren, dachte ich mir, das wäre alles nicht so schlimm, die zieht ja eh bald ein...
Das war natürlich ein dämlicher Irrtum, denn als ich vor kurzem die neue Knolle ausgegraben habe, war diese ganze 1,5cm im Durchmesser groß. Ich Idiot ! Schon ärgerlich, wahrscheinlich hat es Jahre gedauert, bis die Pflanze so groß geworden ist.
In der neu erworbenen "Mischung" scheinen ebenfalls mehrere kleine Drosera macrantha enthalten zu sein. Zwischen je zwei Blättern bildet sich nämlich ein drittes an einem langen Stiel, womit sich die Pflanze irgendwo festklebt und auf diese Art und Weise klettert.
Drosera macrantha
'Swamp form'
Drosera macrantha
Blüte
Die ganze Pflanze konnte ich aufgrund ihrer Größe nicht ablichten. Die kurzstieligen Blätter dienen dem Beutefang, die langstieligen zum festhalten.




Drosera macrophylla:

Sehr schöne rosettenförmige Art, die ich seit Frühjahr 2001 kultiviere. Bekommt auch unter meinen nicht optimalen Lichtbedingungen eine rote Färbung. Die weißen Blüten sind ansehnlich und sehr zahlreich, doch leider konnte ich die bisher nur auf den Bildern bewundern, denn meine Pflanze hat noch nie geblüht.
Ich kann sie bisher zumindest am Leben erhalten, ich hoffe, sie entwickelt sich noch besser, wenn sie sich an unsere Jahreszeiten gewöhnt hat. Eine sehr schöne Art !
Drosera macrophylla
ssp. monantha
Drosera macrophylla
Knolle
Auf dem rechten Bild sieht man die Hülle der alten Knolle sowie die neu gebildete, die sich etwas tiefer befindet als die alte. Die Knolle war damals (hoffentlich deswegen) kleiner, da sie sich erst umgewöhnen mußte. Die jetzt geerntete ist wieder etwas größer, glaube ich.




Drosera peltata:

Ziemlich nah verwandt mit Drosera auriculata (Samen und Staubblätter sind etwas anders geformt), so daß sich wohl auch für die Kultur keine allzugroßen Unterschiede ergeben dürften. Ich habe diese Knollen ebenfalls von Phil Wilson aus England und die Pflanzen sind bei mir erst Ende Mai eingezogen. Scheinen aber recht problemlos zu wachsen und bilden reichlich Tochterknollen ....
Angeblich eine "Anfängerart" von der die Samen auch gut keimen sollen.
Drosera peltata
Bild zeigt die Rosetten, die im Herbst vor dem Sproß gebildet werden.




Drosera platypoda:

Diese Art mit fächerförmigen Blättern habe ich im Frühjahr 2001 bekommen und sie ist ebenfalls lange nicht gekommen und als sie endlich das Tageslicht erreichte, hat sie eine einzige(!) fette Blattlaus während einer Woche meiner Abwesenheit gekillt. Ich hatte nicht geglaubt, daß sie sowas überleben würde, aber dennoch fand ich eine winzige Knolle im Substrat. Diesen Winter erreichte das Pflänzchen dann immerhin 2cm Höhe und hat zwei neue, ca. 3mm große Knollen gebildet.




Drosera ramellosa:

Eine weitere fächerbildende Art und eine die bei mir völlig "normal" wächst und 2002 zwei Knollen gebildet hat.
Drosera ramellosa
Austrieb
Drosera ramellosa
etwas später
Drosera ramellosa
im Frühjahr
Die linke Pflanze auf dem rechten Bild konnte ich noch nicht bestimmen. Ich halte sie ebenfalls für eine Drosera ramellosa, würde mich aber über Kommentare per eMail freuen !




Drosera rosulata:

Aus meiner Sicht ein eher "langweiliger" rosettenartiger Sonnentau. Mir ist bisher nichts besonderes daran aufgefallen, geblüht hat er leider auch noch nicht. Hat einige Tochterknollen gemacht, vielleicht sehen ja mehrere Pflanzen pro Topf dann besser aus.
Drosera rosulata




Drosera salina:

Sehr kleine, aufrecht wachsende Sonnentauart, die selten größer als 5cm wird. Von den beiden winzigen Knollen, die ich im Frühjahr 2002 von Lowrie erhalten habe ist leider nur eine gekommen. Die Pflanze wächst in der Natur oft in purem Sand und erreicht auch in Kultur eine knallrote Farbe. Ist bei mir erst sehr spät eingezogen, hat aber leider keine Tochterknollen gebildet. Von der Art hätte ich gerne noch weitere Knollen.
Drosera salina





Drosera stolonifera:

Ein weiterer fächerförmiger Sonnentau, von dem ich mittlerweile ein paar Knollen besitze. Blüht sogar bei mir und wächst ansonsten bisher auch ganz passabel. Die beiden Pflanzen haben insgesamt fünf ansehnlich große Knollen gebildet, ich weiß nicht, ob jetzt gerade diese Art ziemlich gut bei mir wächst, oder ob es daran liegt, daß ich die Knollen von einem Züchter aus der Nordhalbkugel erhalten habe.
Nach dem Sprühen mit Spruzit (gegen Blattläuse) bildet Drosera stolonifera keine Klebetropfen mehr.
Drosera stolonifera
ssp. porrecta
Drosera stolonifera
Knollen-"Ernte"
Drosera stolonifera
Blüten




Drosera whittakeri:

Ich besitze seit Frühjahr 2001 eine Knolle von Drosera whittakeri ssp. aberans. Diese Subspezies des rosettenartigen Sonnentaus soll angeblich oberirdische Ausläufer machen und sich so fortpflanzen. Hat er bei mir in zwei Vegetationsperioden noch nicht gemacht :-(
Dafür konnte ich diesen Sommer zwei große und eine kleine Knolle "ernten", leider will eine der großen bereits wieder austreiben. Mal abwarten...
Besonders spektakulär finde ich die Blüten und alleine deswegen möchte ich diesen Sonnentau in meiner Sammlung nicht mehr missen.
Drosera whittakeri ist angeblich eine recht einfache Art, die in der Natur oftmals auch während des Sommers feucht stehen soll. Man kann sie relativ(!) häufig auch in Deutschland bekommen.
Drosera whittakeri
2001
Drosera whittakeri
2002




Drosera zonaria:

Kleine, rosettenartige Sonnentauart, von der ich zwei Knollen seit Frühjahr 2002 besitze. Bleibt sehr kompakt und bildet viele kleine, sich eng überlappende Blätter. Ich habe noch keine besonderen Erfahrungen gemacht...




Drosera ???? :

Ich habe keine Ahnung, zu welcher Art dieser Sonnentau gehört. (vielleicht Drosera lowrie ???) Bildet bei mir keine Klebetropfen aus.
Drosera ???



Im auch anderweitig sehr empfehlenswerten englischen Buch "The savage garden" von Peter d'Amato sind einige Zwiebeldroseraarten und deren Kultur beschrieben.
Das sicherlich beste Buch dazu ist "Carnivorous Plants of Australia Vol. I" von Allen Lowrie, welches sich ausschließlich mit Knollendrosera am Naturstandort beschäftigt (natürlich ebenfalls in englisch) und sehr viele hervorragende Zeichnungen und Bilder enthält. Das Buch ist nur noch ganz selten gebraucht erhältlich und meist zu horrenden Preisen. man kanne es allerdings als GfP Mitglied auch vom Literaturdienst ausleihen. In Band II und III (letzteres gibts noch im Buchhandel) sind ebenfalls vereinzelt noch einige wenige "neue" Knollendrosera beschrieben.

Im Internet möchte ich auf die hervorragende Seite Carnivorous plants of Western Australia (englisch) mit vielen sehr guten Bildern u.a. auch zu zahlreichen Knollendrosera hinweisen.
Hier (englisch) gibts Kulturhinweise von Phil Wilson.
weiterhin gibt es noch einen sehr guten Taublattartikel von Christoph Scherber (deutsch) online.


Copyright (C) 2001, 2002 by Martin Reiner - letzte Aktualisierung 05.10.2002