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GENLISEAdie Reusenfalle
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Genlisea,
die Reusenfalle, wurde 1833 vom französischen Botaniker De Saint Hilaire zum
ersten Mal beschrieben und nach der französischen Schriftstellerin de
Genlis benannt. Genlisea
Pflanzen besitzen keine Wurzeln. Während die kleinen, oberirdischen,
grünen, in Rosetten stehenden und Photosynthesetreibenden Blätter sehr
unscheinbar sein, sind die zu Fangorganen umgewandelten unterirdischen
bleichen Blätter sehr kompliziert aufgebaut. Noch heute scheint noch nicht
einmal endgültig geklärt, ob die Genlisea Falle nun zu den aktiven
oder passiven Fallentypen zu zählen ist.
Die unterirdischen Blätter sind deutlich länger und verzweigen sich zum Ende hin Y-förmig. Die Enden sind korkenzieherartig aufgedreht, daher stammt wohl auch der englische Name "corkscrew plant". Entlang der Wendel ist die Falle geöffnet, wobei sehr eng stehende und nach innen gebogene Härchen ein leichtes Eindringen ausreichend kleiner Lebewesen in die Falle ermöglicht, ein Entkommen entgegen der Richtung der Haare allerdings sehr erschweren. Die Reusen führen die gefangene Beute die Röhre entlang nach oben, wo sich ca. auf halbem Wege eine Verdickung befindet. Dieser "Magen" stellt vermutlich die primäre Verdauungszone dar. Die genaue Struktur der Reusenhaare lässt sich am besten unter dem Rasterelektronenmikroskop (REM) beobachten. Ein Bild findet sich beispielsweise auf dieser Seite der Uni Rostock. Noch immer
umstritten ist die Art der Beute, sowie die Anlockmechanismen. Manche
Autoren schreiben, dass es sich bei der Beute ausschließlich um Protozoen
handelt, die mit Hilfe eines bisher noch nicht identifizierten Duftstoffes
angelockt werden (BARTHLOTT et al, 2004), andere hingegen haben bei ihren
Feldstudien überwiegend Nematoden in den Fallen und dem umgebenden Substrat
gefunden (STUDNICKA, 2003). Es gibt
weiterhin noch die Theorie, dass die Fallen von Genlisea am
Naturstandort bis hinab in sehr sauerstoffarmes Milieu (warmes Stauwasser)
reichen und die anscheinend gut durchlüfteten Fallen Bodenorganismen
mittels Sauerstoff anlocken (STUDNICKA, 2003). Die Blüten sind gestielt, besitzen einen Sporn und sind entweder violett oder gelb gefärbt. Die Samen sind sehr klein. |
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KULTUR
Genlisea
Pflanzen befinden sich erst seit wenigen Jahren in Kultur, daher finden sich
auch in vielen älteren Büchern nur wenige bzw. gar keine Hinweise zu
dieser Gattung. Auch heute noch führen Genlisea Pflanzen in den
meisten Sammlungen ein Schattendasein, so auch in meiner. Grund ist
sicherlich, dass die Fangorgane unterirdisch liegen und der Fangvorgang ohne
Mikroskop nicht zu beobachten ist. Einige wenige Liebhaber kultivieren
dennoch mehrere Arten und mittlerweile sind auch einige davon kommerziell
oder über Tausch erhältlich. |
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VERMEHRUNG
Genlisea lässt sich sehr einfach über Blattstecklinge vermehren, einfach ein grünes Blatt zusammen mit einem Stückchen Fangblatt ausrupfen und in sehr feuchtes Substrat stecken. Zumindest meine Genlisea vermehrt sich auch von selbst und durchdringt nach und nach den gesamten topf. Die Blüten können angeblich bestäubt werden und setzen dann auch in Kultur Samen an. (Möglicherweise nicht bei allen Arten?). Einige Arten scheinen auch invitro genommen worden zu sein und werden auf diese Art und Weise kommerziell vermehrt und vermarktet. Dies ist für den Hobbyzüchter aber wohl etwas wie mit Kanonen auf Spatzen zu schießen. |
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EIGENE ERFAHRUNGEN
Ich selbst kultiviere nur eine einzige Art, nämlich Genlisea violacea.
Von dieser habe ich vor einigen Jahren ein kleines Stück bekommen und
dieses wächst seitdem mehr oder weniger beständig in meinem
Hochlandterrarium zwischen Heliamphora und Nepenthes.
Möglicherweise hätte Genlisea gerne etwas höhere Temperaturen, sie
kommt aber auch mit den etwas kühleren Temperaturen des nachts recht gut
zurecht. Meine Pflanze hat einige Male geblüht, ich habe mir aber auch nie
die Mühe gemacht, die Blüten zu bestäuben, so dass nie Samen angesetzt
wurden. Daher habe ich auch mit der Aussaat keinerlei Erfahrung. Leider sind Informationen zur Kultur dieser Gattung im Internet und auch in der Literatur recht dünn gesät, so dass man wohl um etwas eigenes Experimentieren nicht herum kommt. Glücklicherweise sind einige Arten mittlerweile recht einfach zu erwerben. |
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QUELLEN Wolfram Diester (1996), Genlisea - Artenübersicht und Kulturerfahrung, Taublatt 27 Barthlott et al. (2004), Karnivoren Miloslav Studnicka (2003), Genlisea traps - a new piece of knowledge, CPN 32/2 Miloslav Studnicka (2003), Observations on life strategies of Genlisea, Heliamphora and Utricularia in natural habitats, CPN 32/2 Miloslav Studnicka (2003), Further problem in Genlisea trap untangled?, CPN 32/2
http://home.sdirekt-net.de/mwelge5/arten/genl_start.htm (deutsch) Umfangreiche Gattungsbeschreibung und Hinweise zu einigen Arten. http://www.sarracenia.com/pubs/genlis2.html (englisch) Mathematische Betrachtungen zur Genlisea Falle. http://www.plantarara.com/carnivoren_galerie/genlisea/genlisea.htm Genlisea Bildergalerie von Plantarara. |
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