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Sonstige Gattungen



Neben den bereits aufgelisteten Gattungen gibt es noch eine weitere "echte" Karnivorengattung, sowie einige Grenzfälle. Diese Pflanzen sind teilweise nur sehr selten in Kultur, sind es aber dennoch wert, zumindest kurz vorgestellt zu werden.





Brocchinia reducta :

Die Gattung Brocchinia besteht aus 21 Arten, von denen für die Carnivorenzüchter insbesondere Brochinia reducta interessant ist. In den mit Regenwasser gefüllten Blattachseln dieser Art wurde zahlreiche verwesende Kadaver gefunden, außerdem sind die Blätter mit einer rutschigen Wachsschicht überzogen, die die Füße von Insekten verkleben und somit ein Entkommen erschweren. Ob die Pflanze Anlockmechanismen und Verdauungsenzyme besitzt ist noch nicht 100%ig geklärt. Momentan geht man davon aus, daß diese Art nicht carnivor ist.
Brochinia wächst zusammen mit Heliamphora auf den Tepuis und in der Gran Sabana und sollte daher wohl ähnlich wie Heliamphora kultiviert werden. Meine kleine Pflanze steht daher auch im Hochlandterrarium in einem durchlässigen Substart aus gleichen Teilen Torf und Perlite.
Ich habe auch schon von erfolgreicher Kultur auf dem Fensterbrett gehört.
Schlußendlich soll noch erwähnt werden, das es bei den im Umlauf befindlichen "Brocchinia reducta" garnicht einmal sicher sein soll, ob es sich wirklich um diese Art handelt.
Brocchinia reducta
Brocchinia reducta



Catopsis berteroniana :

Analog zur Gattung Brocchinia gibt es auch bei den Bromelien der Gattung Catopsis 21 Arten, von denen evtl eine carnivore Eigenschaften aufweisen könnte und zwar Catopsis berteroniana. Diese wächst in den tropischen Gebieten Nordamerikas, in Florida. Auch hier geht man momentan eher davon aus, dass es sich nicht um eine "echte" Karnivore handelt.
Ich selbst kultiviere meine Pflanze ebenfalls im Hochlandterraium, auch wenn sie wohl laut Herkunft höhere Temperaturen bevorzugen dürfte. Die Pflanze mag viel Licht und bekommt dann einen weißlichen Wachsüberzug, der allerdings bei meiner Pflanze nicht sichtbar ist. Meine Pflanze hat geblüht und dabei zwei Seitentriebe gebildet.
Catopsis berteroniana kommt in der Natur hauptsächlich ephiphytisch vor, daher sollte das Substrat (wenn man denn eins verwendet) sehr locker und luftdurchlässig sein.
Spaßeshalber habe ich in meine Pflanze einen Ausläufer von Utricularia humboldtii geleitet, einem Wasserschlauch, der auch auf den Tepuis hauptsächlich in wassergefüllten Bromelientrichtern wächst. Auf alle Fälle ist er angewachsen, wenn auch nicht so kräftig wie die Utricularia in Substrat.
Catopsis berteroniana
mit Utricularia humboldtii
Catopsis berteroniana
Blüte und Seitentriebe



Ibicella lutea und Proboscidea lousianica :

Diese beiden Arten (die sich angeblich zu ähnlich sind, um unterschiedliche Gattungen zu rechtfertigen) tragen den schönen deutschen Namen Teufelskralle. Bei beiden handelt es sich um relativ große mit sehr zahlreichen Klebedrüsen versehene Sträucher. Die Klebetropfen dienen bei beiden Arten offensichtlich der Abwehr von Schädlingen und nicht dem gezielten Fang von Insekten.
Detailliertere Informationen zu Teufelskrallen finden sich auf der Seite von Ansgar Rahmacher. Ich selbst habe keinerlei Kulturerfahrung mit beiden Arten.


Triphyophyllum peltatum :

Bei Triphiophyllum handelt es sich um eine echte Karnivorengattung mit einer einzigen Art. Diese fleischfressende Liana besitzt noch keinen deutschen Namen und wurde erst sehr spät entdeckt. Meines Wissens gibt es nur einige wenige botanische Gärten, die diese Pflanze kultivieren.
Eine Besonderheit ist, dass diese Art im Laufe ihres Lebens drei verschieden Blattformen ausbildet (daher der Name!). Zuerst große flache Blätter in einer Rosette, die für die Photosynthese am schattigen Urwaldboden zuständig sind, danach die karnivoren fadenförmigen Fangblätter (ähnlich wie Drosera filiformis) und schlußendlich die rankende Liana. Die Pflanze ist also nur während eines kurzen Stadiums mit einer Klebefalle ausgerüstet.
Triphyophyllum peltatum
Jugendpflanzen im BG Würzburg



Mimosa pudica :

Keine fleischfressende Pflanze, ist aber dennoch interessant, da sie ihre Blätter sehr schnell einklappen kann. Auch hier verweise ich auf die Seiten von Ansgar Rahmacher.
Mimosa pudica
Blüte



Copyright (C) 2003 by Martin Reiner - letzte Aktualisierung 06.06.2003